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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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7. ORDNUNGSMODELLE ARISTOKRATISCHER PORTRÄTSTICHSAMMLUNGEN 221 einer anderen Teilsammlung, die er parallel dazu anlegte und die heute ebenfalls nicht mehr in ihrer ursprünglichen Form existiert. Es handelt sich um eine thematische Zusammenstellung historischer Blätter, die unter dem Titel „Recueils par matières“ in zehn Klebebänden wichtige Ereignisse euro- päischer Herrschaftsgeschichte dokumentierte.717 Neben diversen biografischen Darstellungen aus verschiedenen Regenten- häusern wie Taufen, Krönungen und Vermählungen fanden sich dort auch Illustrationen von Ratssitzungen oder Ratifikationen von Friedensverträ- gen. Die Porträts der Akteure solcher politischen Zusammenkünfte wurden wiederum in der Porträtsammlung abgelegt, wo sie eigene Kategorien bilde- ten, wie etwa die Gesandten und Bevollmächtigten zum Westfälischen Frie- den, gemeinsam mit den souveränen Fürsten, die dem Frieden beigetreten waren. Ebenso die Vermittler und Bevollmächtigten zum zwölfjährigen Waf- fenstillstand zwischen Spanien und den Niederlanden aus dem Jahr 1609 oder die Gesandten zu den immerwährenden Reichstagen in Regensburg ab dem Jahr 1665. Mehrfachlegungen von Personen konnten in dieser Form der Systematik nicht umgangen werden. Vielmehr wurden Personen, wenn es sich aus de- ren Titeln oder Funktionen ergab, bewusst mehreren Klassen zugeordnet. Anhand der zeitgenössischen Monarchen und deren Ehefrauen wird dieses Prinzip besonders deutlich. So teilten sich die zehn Porträts Augusts des Starken (1670–1733) jeweils zu fünf Blättern auf die Kurfürsten von Sach- sen und auf die Könige von Polen auf. Der beachtliche Bestand an Bildnissen des französischen Königs Ludwig XIV. (1638–1715), mit mehr als 60 Einzel- porträts die meistrepräsentierte Person in der Porträtsammlung des Prin- zen Eugen, war aufgeteilt auf die Könige von Frankreich in chronologischer Folge (sieben Blätter), auf die genealogische Aufstellung des Hauses Bour- bon (53 Blätter) und auf die Serie der Dauphins von Frankreich (ein Blatt). In seiner Funktion als Schirmherr fand er außerdem Platz bei den Mitglie- dern der Académie française (ein Blatt), wie auch, als beteiligter Monarch, im Portefeuille zu den Friedensverträgen von Münster und Osnabrück (ein Blatt). Gemäß dem genealogischen Ordnungsprinzip des Hauses Bourbon wurde direkt nach dem König seine Gemahlin Maria Theresia (1638–1683) gereiht. Gleichzeitig war sie als Infantin von Spanien auch im Portefeuille der spa- nischen Habsburger präsent. Kaiser Leopold I. (1640–1705) war wiederum vertreten unter den römisch-deutschen Kaisern (ein Blatt), dem Haus Ös- 717 Die Bände wurden zwischen 1867 und 1876 aufgelöst und in die Sammlung historischer Blätter der Kupferstichsammlung der Hofbibliothek eingegliedert. Vgl. Benedik (2010), S. 158.
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Titel
Porträtgalerien auf Papier
Untertitel
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Autor
Patrick Poch
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
326
Schlagwörter
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Kategorie
Kunst und Kultur
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