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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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III. ORDNUNGSSTRATEGIEN238 Die „erste Klasse“ der Bildnissammlung des von Jesuitenpatres zu stren- ger Frömmigkeit erzogenen Carl Theodor bildet selbstverständlich ein Por- tefeuille mit den Porträts verschiedener Päpste als geistliche Oberhäupter. Erst danach schließen Bildnisse der römisch-deutschen Kaiser und Könige „von dem Haus Österreich Ungarn und Böhmen“ an. Die folgenden sechs Portefeuilles mit den Porträts europäischer Könige und Regenten sind nach Ländern gegliedert. Auf das „Haus Österreich“ folgt der mit mehr als 450 Bildnissen umfangreichste Komplex der Könige von Frankreich, dann die Kurfürsten des Heiligen Römischen Reichs, die Regenten von Spanien und Portugal, das „königliche Haus von Großbritannien“ sowie die Regenten von Dänemark, Polen, Schweden, Russland und des Osmanischen Reichs. Den Abschluss bildet ein Portefeuille mit Bildnissen verschiedener Fürsten. An die Regentenbildnisse schließt die vom Kurfürsten stets mit großzügigen Förderungen bedachte katholische Geistlichkeit in Form von „Bischöffen, Praelaten und Deutsch Ordensherren“ an. Vertreter des Protestantismus, welchen er zeitlebens mit entschiedener Missachtung begegnete, finden sich, obwohl äußerst umfangreich an Zahl, erst im letzten Drittel der Systematik unter der Kategorie „Praedicanten und Doctoren“. Auffallend ist die überproportionale Anzahl von Porträts englischer Pro- venienz, die als eigene umfassende Abteilung Berücksichtigung findet. Rund ein Sechstel der Bände tragen Bezeichnungen wie „Britische Portraits“, „ver- schiedene Englische Portraits“ oder „Portraits Englischer Geistlicher“. Dies liegt in erster Linie in der Erwerbungspolitik des Kurfürsten begründet, der wie die meisten zeitgenössischen fürstlichen Sammler auf Agenten, Ge- sandte und Residenten im Ausland zurückgreifen konnte. So betätigte sich schon der mit der Einrichtung des Grafikkabinetts betraute Maler Lambert Krahe während seiner frühen Jahre in Italien auch als Kunstagent. Die von ihm vermittelten Ankäufe aus Italien bildeten wahrscheinlich den Grund- stock der kurfürstlichen Sammlung.761 Der langjährige kurpfälzische Resi- dent und spätere Gesandte in Den Haag, Jakob Oliver Freiherr von Cornet belieferte den Kurfürsten mit Kupferstichen aus holländischen Auktionen. Wolfgang Wegner führt in dem Zusammenhang eine aus dem Jahr 1759 stammende „Liste d’estampes gravées en Angleterre et Hollande; pour la Collection Electorale“ an, die sich im Bayerischen Hauptstaatsarchiv be- findet.762 Darauf finden sich mehrere Hinweise auf englische Porträtstiche, die für den Kurfürsten erworben wurden, so etwa „Portraits des illustres anglois, gravés par Houbraken et autres“ vom Amsterdamer Verleger Pieter Gerard van Balen, „Portraits du tems de Henri VIII. gravés d’après Holbein“, 761 Wegner (1960), S. 13 ff. 762 Im Folgenden zitiert nach Wegner (1960), S. 25 f.
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Titel
Porträtgalerien auf Papier
Untertitel
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Autor
Patrick Poch
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
326
Schlagwörter
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Kategorie
Kunst und Kultur
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