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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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III. ORDNUNGSSTRATEGIEN276 Noch vor der Fertigstellung des Zettelkatalogs wurde die Erschließung der dynastischen Bestände in Angriff genommen. Die Regentenporträts wurden jedoch nicht auf Zetteln, sondern in vorgedruckten Tabellen ver- zeichnet.837 Dabei wurde die bestehende Systematik, welche die Monarchen sowohl in genealogischer Ordnung „mit Familie“, also zusammen mit ihren Angehörigen, und „ohne Familie“ nach chronologischer Regierungsabfolge anführt, bis auf wenige Abweichungen beibehalten. Eine „Umsignierung“ der genealogisch geordneten Abteilung der Regentenporträts war laut Khlo- yber indes „zum Theile“ notwendig.838 Um bei den Regenten „mit Familie“ das verwandtschaftliche Verhältnis innerhalb einer Dynastie auszudrücken, führte der genealogisch versierte Khloyber nun eine sogenannte „Reihezahl der Familienmitglieder“ ein, die eine eigene Spalte in den vorgedruckten Tabellen bildete. Diese Zahl reihte zunächst alle männlichen wie weibli- chen Mitglieder einer Familie chronologisch, beim Begründer der Dynastie beginnend. Zusätzlich wurde eine zweite Zahlenkombination vergeben, die anzeigte, der wievielte Nachkomme welcher Person der Dargestellte ist. So trägt beispielsweise Robert von Clermont (1256–1317) innerhalb des kö- niglich-französischen Hauses Bourbon die Reihezahl 1. Sein ältester Sohn, Ludwig I. der Lahme (1279–1341) trägt die Reihezahl 2 1/1, als Nummer zwei innerhalb des Hauses Bourbon und gleichzeitig erster Nachkomme der Nummer 1. König Ludwig XIV. (1638–1715) trägt bereits die Reihezahl 6055/1, als erster Nachkomme der Nummer 55, Ludwigs XIII. (1601–1643) usw. Ehefrauen waren ebenso wie Mätressen mit jeweils einem Bildnis ver- treten, welches den Zusatz „1. Gemahlin“, „2. Gemahlin“ oder „Mätresse“ trug. Generell wurden sie aber ihren Stammfamilien zugeordnet. Der innere Aufbau der einzelnen Gruppen stimmt bis auf wenige Abwei- chungen exakt mit der Systematik überein, die Franz Jahrzehnte zuvor in seiner ersten Inventarisierung festlegte. Die wenigen neu hinzugekomme- nen Klassen hatten ihren Grund zum einen in einer zwischendurch erfolgten Neubildung europäischer Staaten, wie etwa die Könige von Etrurien, Würt- temberg oder Holland. Andere Klassen ergaben sich einfach durch inzwi- schen neu hinzugekommene Bildnisse wie jene der Herzoge von Friaul oder der Grafen und Fürsten von Reuß, welche vom Gesandten in Dresden, Franz Graf von Colloredo-Wallsee, eingesandt wurden.839 Die Klasse der „geistli- chen Fürsten“ wurde um etliche Fürstbistümer erweitert, die „Könige ohne Familie“ um zahlreiche außereuropäische Königreiche wie Haiti oder Kongo. 837 Dies wird in einem Bericht Khloybers an den Kaiser vom 15. März 1829 beschrieben. ÖStA, HHStA, Handarchiv Kaiser Franz I, 20, 15. März 1829, fol. 1r. 838 ÖNB, BAG, FKBA19046, fol. 4r. 839 Siehe Kap. 5.2.
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Titel
Porträtgalerien auf Papier
Untertitel
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Autor
Patrick Poch
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
326
Schlagwörter
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Kategorie
Kunst und Kultur
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