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Porträtgalerien auf Papier - Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
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III. ORDNUNGSSTRATEGIEN280 ten Kunsthändlern liefern und rangieren ließ. Gesamtbild und Charakteris- tik dieser universalen barocken Sammlung waren durch die nach außen hin sichtbare Gliederung der Kassetten nach Erdteilen und Ländern geprägt. Zum überwiegenden Teil setzt sich die Porträtsammlung des Prinzen Eugen aus Persönlichkeiten Italiens, Frankreichs und Deutschlands zusammen. Eine Verbundenheit, welcher der Prinz auch in Form seiner Unterschrift „Eugenio von Savoy“ Ausdruck gab. Das Gliederungsprinzip zeugt von der kosmopolitischen Haltung des Prinzen und seinem allgemeinem Interesse an der Historie und an politischen Vorgängen, welches sich in den Bildnis- sen von Monarchen und Staatsmännern, Gelehrten und Dichtern seiner Zeit, zu welchen er teilweise persönliche Beziehungen pflegte, widerspiegelt. Verbündete wie Gegner werden in systematischer Abfolge, die sich jeweils an der politischen Hierarchie der unterschiedlichen Staatsformen ausrich- tet, dargestellt. Entsprechend den auf den ersten Blick durchaus unterschiedlichen Ord- nungskonzepten – nach Rang und Stand der dargestellten Personen, nach den Epochen, in denen sie wirkten, oder nach deren Herkunftsländern – fin- den sich etwa in der Rangordnung der Porträtsammlung Franz’ I. die asia- tischen Kaiser ganz vorne gereiht, während sie in der nach Territorien ge- gliederten Sammlung des Prinzen Eugen an hinterster Stelle rangieren. In der Binnenstruktur offenbaren sich dann wieder Gemeinsamkeiten, jede der untersuchten Sammlungen orientiert sich mehr oder weniger an einem all- gemein vorherrschenden Modell hierarchisch-ständischer Ordnung. Der familiengeschichtliche Bezug und die Darstellung der eigenen Vor- fahren in möglichst vollständiger genealogischer Abfolge erweist sich als markantes Merkmal, welches Porträtstichsammlungen in fürstlichem Be- sitz von den meisten bürgerlichen Kollektionen ihrer Zeit unterscheidet. Die Praktiken des Sammelns und Ordnens sind hier immer eng mit dem Re- präsentationsbedürfnis ihrer aristokratischen Besitzer verknüpft. Die impo- sante äußere Ausstattung der Kassetten und Alben mit Fürstenwappen oder -initialen machen die „Ahnengalerien auf Papier“ letztlich zu einem idealen Medium fürstlicher Repräsentation.
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Porträtgalerien auf Papier Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Titel
Porträtgalerien auf Papier
Untertitel
Sammeln und Ordnen von druckgrafischen Porträts am Beispiel Kaiser Franz‘ I. von Österreich und anderer fürstlicher Sammler
Autor
Patrick Poch
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20855-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
326
Schlagwörter
Arts, Art Collector, 18th Century, Citizens, Antique Portraits, Kunstsammler, 18. Jahrhundert, Bürger, Antike Porträts, HBJD, European History
Kategorie
Kunst und Kultur
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