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Der Zweite Weltkrieg in postsozialistischen Gedenkmuseen - Geschichtspolitik zwischen der ‚Anrufung Europas‘ und dem Fokus auf ‚unser‘ Leid
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kupationeninTallinn,widmetdas lettischeMuseumderNS-ZeitdiemeisteAuf- merksamkeit. Davon wird im nächsten Kapitel noch die Rede sein, wenn die Ausstellungmit denanderenbeidenbaltischenMuseen, die ihre erstenDauer- ausstellungeninden2000er Jahreneröffneten,verglichenwird. Von Beginn an betonten die lettischenMuseumsvertreterInnen jedenfalls dieRollederEinrichtung inderKommunikationmitder ‚Außenwelt‘:„Apartof ourmission is to tell theworld the story of this country andof its survival du- ring theyearsofoccupationandannexation.“ (Nollendorfs zit. n.Freutel 2004) Seit 1998 ist das Museum offizieller Programmpunkt für ausländische Staats- gäste (FitzundWezel2009,237;Evans2006,320;Radonić2017, 271)undwurde seitdemetwa vonQueen Elisabeth II., dem spanischen und belgischenKönig, dem japanischen Kaiser, der deutschen Kanzlerin Merkel, dem tschechischen PräsidentenKlausoderdemtürkischenPremierErdoğanbesucht,wieFotos im EingangsbereichdesMuseums (bis zumUmzug2012) zeigten.Das führt uns zu einer zentralen Frage dieser Studie, nämlich welche Botschaften die unter- suchtenMuseenanin-undausländischeRezipientInnenmit ihrenAusstellun- gen senden wollten und wie sich dies im Zuge der EU-Beitrittsbemühungen derpostsozialistischenLänderveränderte. 4.3 Die2000er:DieKommunikationmit ‚Europa‘und dieEU-Beitrittsbemühungen Am Ende meiner Doktorarbeit über kroatische Vergangenheitspolitik machte ich eine Beobachtung, die dann den Ausgangspunkt für diese vergleichende Studie bilden sollte: DieÄsthetik derDauerausstellungdes Jasenovac-Gedenk- museums (Abb. 16) gleicht stark jenerdesHolocaust-Gedenkzentrums inBuda- pest (Abb. 17)–und beide nehmen ‚westliche‘Holocaust-Museen, allen voran dasUSHMMinWashington,zumVorbild.ObwohlJasenovaceinehemaligesUs- taša-Konzentrationslager war, in dem die zwei größten Opfergruppen SerbIn- nen sowieRomnija undRomawarenunddie jüdischenOpfer zahlenmäßig an dritter Stelle kamen,nahmes,wiedasHolocaust-Gedenkzentrum inBudapest, nicht in situ befindlicheHolocaust memorial museums in den USA und Israel zumVorbild.Beide, diekroatischewiedieungarischeAusstellung sinddunkel gestaltet und es dominieren die Namen der Ermordeten in weißer Schrift vor dunklemHintergrund, die denOpfern zugeordneten auratischenGegenstände unddie Zeugnisse der Überlebenden.Warumdiese beidenAusstellungen sich derartähnlichsehen–dieseFragestandamBeginndiesesProjekts. 4.3 Die2000er:DieKommunikationmit ‚Europa‘ 95
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Titel
Der Zweite Weltkrieg in postsozialistischen Gedenkmuseen
Untertitel
Geschichtspolitik zwischen der ‚Anrufung Europas‘ und dem Fokus auf ‚unser‘ Leid
Autor
Ljiljana Radonić
Verlag
DE GRUYTER
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-072205-5
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
338
Schlagwörter
Gedenkmuseen, postsozialistische Transformationsprozesse, Zweiter Weltkrieg, Europäisierung der Erinnerung, Universalisierung des Holocaust, Geschichtspolitik
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
Geschichte Nach 1918
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