Seite - 17 - in Reflexiver Kosmopolitanismus - Entwicklung einer Forschungsgemeinschaft durch den philosophischen Dialog
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EINLEITUNG IN DAS PEACE CURRICULUM 17
Kompetenzen und Fähigkeiten
Ziel dieses Curriculums ist es, ein spezifisches Verständnis von Kosmopolitanismus vorzustellen:
reflexive Loyalität zum Lokalen und reflexive Offenheit für Neues sowie für Diversität.
Zur gleichen Zeit muss dieser Ansatz die Art und Weise, wie mit Kernproblemen des mul-
tikulturellen Zusammenlebens umgegangen wird, verändern: persönliche Identität, Zusammen-
hänge zwischen lokal und global, Beziehungen zwischen Individuum und Gesellschaft, Bräuche
und Traditionen, Menschenrechte, Gerechtigkeit und Wahrheit.
Das Nachdenken bzw. Reflektieren über solche Probleme – im Kontext einer Forschungs-
gemeinschaft, die Kosmopolitanismus als gedanklichen Rahmen akzeptiert – erfordert die Ent-
wicklung von zahlreichen kognitiven und affektiven Kompetenzen und Fähigkeiten, die eine der
wesentlichen Ziele des Curriculums ist. Die Kompetenzen und Fähigkeiten, die für die Grundla-
gen fĂĽr dieses Curriculum wesentlich sind, sollen besonders hervorgehoben werden:
Kognitive Fähigkeiten
Problematisierung
SchĂĽlerinnen und SchĂĽler sollten ihre eigenen Ăśberzeugungen und Annahmen, die sie fĂĽr
selbstverständlich halten, kritisch überprüfen.
• Reflexives Denken über eigene Annahmen
• Verschiedene Perspektiven wahrnehmen, bewerten und einnehmen (sogar, wenn sie einander
widersprechen sollten): Andere Standpunkte wahrnehmen, verstehen und begreifen lernen
• Probleme besser verstehen lernen
• Fähigkeit erwerben, Fragen zu stellen; einen philosophischen Zugang zu einem Problem
darlegen (Die Aufmerksamkeit besonders auf Bedeutungen und Konzepte, statt nur auf
Urteile legen; problematische Aspekte erkennen; Fragen stellen, die ein Gegenbeispiel
aufzeigen; Fragen stellen, welche die gemeinsamen Ăśberlegungen vertiefen oder ein
Thema von einer unterschiedlichen Perspektive zeigen)
Begriffliches Denken
SchĂĽlerinnen und SchĂĽler sollten Begriffe, die sie verwenden, genauer untersuchen und
klären, um Unklarheiten und Ambiguitäten zu vermeiden und um Konzepte präziser und
klarer zu gebrauchen.
• Schülerinnen und Schüler sollten die Bedeutung von den Begriffen, die sie in ihrem Alltag
gebrauchen, verstehen
• Sie sollten lernen eigene Meinungen zu erklären und sich klar auszudrücken (klarer Ge-
brauch von Sprache)
• Moralische Werte erkennen innerhalb der Diskussion erkennen
• Kontextualisierung: Ideen und Probleme müssen in einen Kontext eingebettet werden
• Zusammenhänge erkennen (Verbindungen herstellen, analoges Denken…)
• Universalisieren
BegrĂĽnden
SchĂĽlerinnen und SchĂĽler sollten ihre eigenen Ideen begrĂĽnden und ihre Ansichten mit
logischen Argumenten stützen können.
• Moralisch gut begründete Urteile fällen
• Konditionales Begründen: die Konklusion muss aus den Prämissen folgen
• Konsequenzen abschätzen
• Kausales Denken
• Moralische Vorstellungskraft gebrauchen: neue Möglichkeiten und Alternativen durch
den Dialog mit anderen entdecken
Reflexiver Kosmopolitanismus
Entwicklung einer Forschungsgemeinschaft durch den philosophischen Dialog
- Titel
- Reflexiver Kosmopolitanismus
- Untertitel
- Entwicklung einer Forschungsgemeinschaft durch den philosophischen Dialog
- Herausgeber
- Ediciones La Rectoral
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-SA 4.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 190
- Kategorien
- LehrbĂĽcher PEACE Projekt