Seite - 71 - in Reflexiver Kosmopolitanismus - Entwicklung einer Forschungsgemeinschaft durch den philosophischen Dialog

ELLA (HANDbUCH) 71 Kinder haben das Recht auf ein eigenes Mobiltelefon. Kinder haben das Recht, respektiert zu werden. Kinder haben das Recht auf ein eigenes Zimmer. Kinder haben das Recht, vor dem Verhungern geschützt zu werden. Kinder haben das Recht, ihre eigene Meinung über ihr Fußballteam, über ihre Lieblingscomics, ihre Lehrer und ihre Religion zu haben. Kinder haben das Recht, selbst über ihre Rechte zu entscheiden. Diskussionsplan: Wie wissen Menschen, was gut für dich ist? 1. Haben manche Menschen das Recht, anderen Menschen zu sagen, was sie tun sollen? 2. Wissen Erwachsene immer darüber Bescheid, was für Kinder am besten ist? 3. Kann überhaupt irgendjemand wissen, was für andere Personen gut ist? 4. Können Erwachsene tun und lassen, was sie wollen? 5. Wissen deine Freundinnen und Freunde immer darüber Bescheid, was für dich am besten ist? 6. Wann solltest du das tun, was jemand anderer dir sagt? 7. Wann solltest du selbst entscheiden? Episode 7 Leitgedanke 1: Freundschaft Noch einmal erforschen die Kinder in der Geschichte die Idee der Freundschaft. Jetzt dis- kutieren sie, ob jemand, der in einem anderen Land geboren und in einer anderen Kultur aufgewachsen ist, anders aussieht und eine andere Sprache spricht, ein Freund oder eine Freundin sein kann. Manche Kinder haben möglicherweise sehr unterschiedliche Ideen davon, was es bedeutet, „ein Freund oder eine Freundin“ zu sein, und was es bedeutet, mit jemandem „befreundet zu sein“. Manche Kinder bezeichnen zum Beispiel ihren Hund oder ihre Katze als Freund. Wieder andere denken möglicherweise, dass alle Kinder ihrer Klasse Freundin- nen und Freunde sind, weil sie mit ihnen ihre Erfahrungen teilen und weil sie niemanden ausschließen wollen. Wie auch Dina dachte bereits der griechische Philosoph Aristoteles über die Frage: „Wie kannst du wissen, wer deine Freunde sind?“ nach. Er beschreibt drei verschiedene Typen von Freundschaft, basierend auf der Zweckmäßigkeit, dem Vergnügen und der mo- ralischen Güte.22 22 Aristoteles: Die Nikomachische Ethik. Übers. Gigon, Olof, Artemis Verlag, München/Zürich 1967.