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HANADI (HANDbUCH) 77
HANADI (HANDbUCH)
Episode 1: Im Camp
Leitgedanke 1: Rechte und Pflichten
Seit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte im Jahre 1948 gab es ein umfassen-
des Interesse an den Inhalten, auf welche bei der Erziehung von Kindern und Jugendli-
chen immer mehr geachtet wurde. Dieses Interesse entwickelte sich im selben Ausmaß
wie die Reflexionen darüber, die sich seit der Deklaration entwickelt haben. Das Haupt-
ziel der Menschenrechtsbildung der 50er und 60er Jahre war durchwegs auf individuelle
Rechte, die als „Rechte der ersten Generation“ (bürgerliche und politische) und „Rechte
der zweiten Generation“ (ökonomische, soziale und kulturelle Rechte) bezeichnet wurden,
bezogen. Seit den 70er Jahren jedoch gibt es ein Umdenken bezüglich der Menschen-
rechtsbildung, das sich aus dem generellen Interesse für die „Rechte der dritten Genera-
tion“ ergibt und welches zu gegenseitigem Respekt und zur Zusammenarbeit zwischen
verschiedenen Menschen in der internationalen Gemeinschaft ermutigt. Menschenrechts-
bildung hat sich dadurch vielfältiger gestaltet und hat Inhalte miteinbezogen, die in der
Erklärung von 1948 nicht enthalten waren. Unter diesen neuen Inhalten können wir Um-
weltrechte, Rechte bezugnehmend auf Frieden sowie auf individuelle, soziale und kultu-
relle Vielfalt finden, welche in die Bildungskontext einbezogen werden sollten.
Obwohl die Erklärung der Menschenrechte mehr als 60 Jahre alt ist, haben wir noch
immer keine Erklärung der menschlichen Pflichten, um diese zu ergänzen. Grundsätzlich
ist es akzeptiert, dass wir Rechte nicht behandeln können, ohne auch auf Pflichten Bezug
zu nehmen. José Saramago, portugiesischer Romancier und Essayist, der 1998 den No-
belpreis für Literatur erhielt, soll an einer Deklaration über Pflichten gearbeitet haben. Von
seinem Gesichtspunkt aus betrachtet - wo Rechte nur in der Beziehung zu Pflichten die
volle Bedeutung gewinnen - können wir folgende Frage stellen: Welche dieser Pflichten
sind allgemein genug, um in eine Deklaration aufgenommen zu werden?
Am Ende der ersten Episode von Hanadi zeigt Maite die Beziehung zwischen Rechten
und Pflichten auf. (Dies ist ihr Ziel und sie gebraucht die Reinigung der Toiletten als Entschul-
digung, um auf humorvolle Weise auf das wichtige Thema Rechte und Pflichten hinzuweisen.)
Um das Thema „Recht“ anzusprechen, können Sie sich auf das Handbuch Christian, Epi-
sode 7, Leitgedanke 1 „Rechte“, Diskussionsplan „Recht“, aber auch auf das Handbuch
Ella, Episode 6, Leitgedanke 3 „Rechte“, Diskussionsplan „Rechte“ bzw. Leitgedanke 4
„Kinderrechte“, Übung „Haben Kinder Rechte?“ und auf das Handbuch Tina und Amir,
Episode 1, Leitgedanke 1 „Kinderrechte“, Diskussionsplan „Kinderrechte erkunden“ bzw.
Übung „Kinderrechte ausgedrückt durch Kunst“ beziehen.
Diskussionsplan: Was ist ein Recht? Was ist eine Pflicht?
In diesem Diskussionsplan wird der Blick auf den Unterschied zwischen Recht und
Pflicht sowie auf einige zum selben Thema gehörende Fragen gerichtet.
Reflexiver Kosmopolitanismus
Entwicklung einer Forschungsgemeinschaft durch den philosophischen Dialog
- Titel
- Reflexiver Kosmopolitanismus
- Untertitel
- Entwicklung einer Forschungsgemeinschaft durch den philosophischen Dialog
- Herausgeber
- Ediciones La Rectoral
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-SA 4.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 190
- Kategorien
- Lehrbücher PEACE Projekt