Seite - 83 - in Reflexiver Kosmopolitanismus - Entwicklung einer Forschungsgemeinschaft durch den philosophischen Dialog

HANADI (HANDbUCH) 83 Ein öffentliches Krankenhaus Ein privates Krankenhaus Ein Auto Ein Bus oder ein Zug Diskussionsplan: Das Recht auf öffentliches und privates Eigentum 1. Wem gehört die Luft? 2. Wer braucht Luft? 3. Was ist mit Wissen/Gesundheit/Erziehung? 4. Wer braucht Wissen/Gesundheit/Erziehung? 5. Kann öffentliches Eigentum für uns in irgendeiner Hinsicht förderlich oder schädlich sein? 6. Kann privates Eigentum für uns in irgendeiner Hinsicht förderlich oder schädlich sein? 7. Können wir das Recht auf öffentliches Eigentum und auf privates Eigentum gleich- zeitig haben? Denkst du, dass eines dieser Rechte wichtiger ist als das andere? 8. Denkst du, dass es etwas gibt, das immer öffentliches Eigentum bleiben sollte? Begründe deine Antwort und nenne Beispiele. 9. Denkst du, dass es etwas gibt, das immer privates Eigentum bleiben sollte? Be- gründe deine Antwort und nenne Beispiele. Leitgedanke 2: Korrelation, Ursachen und Gründe Kausalität ist eines der wichtigsten Probleme in der Geschichte der westlichen Philoso- phie. Aristoteles sagte, dass etwas zu wissen bedeutet, die Ursache für dessen Existenz zu kennen. Er sprach über vier Ursachen, aber in der heutigen Wissenschaft limitieren wir, wenn wir über Ursachen sprechen, unsere Definition auf das, was Aristoteles „Wirkursa- che“26 nannte. Die Wirkursache ist die Ursache für etwas, das erscheint oder auftaucht. In dieser Episode sind die Kinder überrascht, dass es kein Wasser gibt und sie fragen, was dies womöglich verursacht haben könnte. Der Mangel an Wasser ist die Wirkung oder die Konsequenz, den Damm zu schließen, ist die Ursache. Es ist nicht immer leicht zu verstehen, wann etwas eine Ursache und wann etwas eine Wirkung ist. Manchmal gibt es mehrere Ursachen und wir wissen nicht, welche die wichtigsten oder die bestimmendsten sind, welche Ursache wirklich notwendig (ohne die ein Ereignis nicht stattfinden würde) und welche Ursache hinreichend (eine Ursache, die ausreicht, damit ein Ereignis stattfinden kann) ist. Wir finden manchmal auch Korrelationen von Ereignissen und wir sehen diese als Ursachen an. Letztendlich besteht ein anderer gewöhnlicher Fehler darin, Korrelationen als Kausalitätsrelationen zu sehen. Die Dinge werden sogar noch komplizierter, wenn wir über Menschen und deren Hand- lungen sprechen. Sobald die Kinder die Ursache des geringen Wasserstandes herausfinden, wundern sie sich, warum Rufino den Damm geschlossen hat. In diesem Fall diskutieren wir 26 Aristoteles: Physikvorlesung. (Aristoteles. Werke in deutscher Übersetzung. Bd. 11, Hg. Flashar, Hel- mut), Akademie Verlag, Berlin 1995.