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eher nicht über Ursachen, sondern vielmehr über Gründe und Erklärungen für menschliches
Verhalten. Es ist nicht ausreichend zu wissen, wer den Damm geschlossen hat; wir müs-
sen auch wissen, warum er es getan hat, obwohl in diesem Fall „warum“ das Gleiche wie
„wozu“ bedeutet. Wir müssen die Absicht, die diese Handlung motivierte, kennen. Um das
„warum“ zu erkunden, müssen wir wissen, ob die Handlung intentional oder unbeabsichtigt
war und was man damit erreichen möchte. Wir begegnen hier einer doppelten Komplikation.
Einerseits ist es nicht immer leicht, Kausalität zu erkennen (oder zu sagen, warum Menschen
Dinge tun und wozu sie diese Dinge tun), andererseits ist es kompliziert, weil, so wie die
Kinder in der Geschichte sagen, müssen wir nicht immer menschliche Handlungen erklären,
sondern herausfinden, ob diese gerechtfertigt sind. Das bedeutet, dass wir nachdenken
müssen, ob es Gründe gibt, die rechtfertigen, dass diese Handlungen moralisch akzeptabel
sind. Was ist passiert? Ist das, was der Besitzer tat, fair?
Sie können Diskussionspläne und Übungen zu diesem Thema in den Handbüchern Ella,
Episode 2, Leitgedanke 6 „Begründen“, Diskussionspläne „Begründen“, „Induktives Be-
gründen“, „Hypothetisches Begründen – Denken mit ‚Wenn–dann‘ Aussagen“ sowie
Übung „Begründen und Erklären“, und Christian, Episode 3, Leitgedanke 2 „Gute Grün-
de“, Übungen „Die Relevanz von Gründen“ bzw. „Gute und weniger gute Gründe“ finden.
Übung: ursachen und Wirkungen
Analysiere die folgenden Sätze und bestimme, welcher Teil des Satzes die Ursache,
welcher Teil die Auswirkung bestimmt oder ob der Satz keine Ursache-Wirkung
Beziehung ausdrückt.
1. Die Straße ist aufgrund des starken Regens voller großer Pfützen.
2. Licht traf den Baum und dann kam ein Donner. Der Baum brannte.
3. Die Straßenhändler stellen ihren Stand in den Gegenden auf, an denen die
meisten Menschen vorbeigehen.
4. Die Passanten bevorzugten die Straßen mit den meisten Geschäften.
5. Das Klima verändert sich und die Temperatur steigt von Jahr zu Jahr.
6. Höhere Temperaturen sind eine direkte Konsequenz menschlicher Aktivität,
besonders des hohen Energieverbrauchs.
7. Es hat seit zwei Monaten nicht geregnet und viele Pflanzen trocknen aus.
8. Sie lernte eine Kampfkunst zur Selbstverteidigung.
9. Sobald sie diese Kampfkunst beherrschte, begann sie Menschen in ihrer Nach-
barschaft einzuschüchtern.
10. Der Fahrer drehte das Lenkrad und die vorderen Räder drehten nach links.
Dadurch konnte er das Auto auf den Parkplatz lenken.
11. Der Junge begann einen Tag nach seinem 16. Geburtstag zu rauchen.
12. Juan stürzte, als er mit seinem Fahrrad fuhr und brach sich den Arm.
13. Mein Großvater brach sich die Hüfte und dann fiel er zu Boden.
14. Ich habe ferngesehen und das Essen ist im Ofen verbrannt.
Übung: Grund und ursache
Der Begriff „Grund“ wird oft sehr allgemein gebraucht, er kann zum Beispiel Verhal-
ten, Handlungen, Meinungen, Urteile und Entscheidungen rechtfertigen oder ent-
schuldigen. Ein guter Grund muss plausibel und überzeugend sein. Eine Möglichkeit
Ursachen und Gründe zu unterscheiden, ist es das Wort „Grund“ auf Handlungen
Reflexiver Kosmopolitanismus
Entwicklung einer Forschungsgemeinschaft durch den philosophischen Dialog
- Titel
- Reflexiver Kosmopolitanismus
- Untertitel
- Entwicklung einer Forschungsgemeinschaft durch den philosophischen Dialog
- Herausgeber
- Ediciones La Rectoral
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-SA 4.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 190
- Kategorien
- Lehrbücher PEACE Projekt