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HANADI (HANDbUCH) 87
1. Das Recht des Kindes auf eigene Meinung und, dass Erwachsene diese ernst neh-
men und in allen das Kind berührende Angelegenheiten berücksichtigen (Art. 12)
2. Das Recht des Kindes auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit (Art. 14)
3. Das Recht des Kindes Freunde auszuwählen (Art. 15)
4. Das Recht des Kindes vor jeder Art von Gewalt geschützt zu werden (Art. 19)
5. Das Recht des Kindes auf das erreichbare Höchstmaß an Gesundheit sowie auf
Inanspruchnahme von Einrichtungen zur Behandlung von Krankheiten und zur
Wiederherstellung der Gesundheit (Art. 24)
6. Das Recht des Kindes auf einen seiner körperlichen, geistigen, seelischen, sittli-
chen und sozialen Entwicklung angemessenen Lebensstandard (Art. 27)
7. Das Recht des Kindes seine Kultur zu haben oder sie auszuwählen, sich zu seiner
eigenen Religion zu bekennen, sie auszuüben oder sie zu wählen (Art. 30)
Übung: Die Erklärung der Kinderpflichten
Die Schülerinnen und Schüler werden gebeten, eine Liste über Pflichten von Kin-
dern im Zusammenhang mit den Rechten, die in der Kinderrechtskonvention von
2006 festgelegt wurden, zu erstellen. Dies ist eine ähnliche Übung, die Sie auch im
diesem Handbuch Hanadi, Episode 1, Leitgedanke 1, Aktivität/Übung „Die Erklärung
der Menschenrechte“ finden.
Episode 5: Ein Besuch beim Bürgermeister
Leitgedanke 1: Respekt und Toleranz
Im Jahre 1995 wurde von den Mitgliedsstaaten der UNESCO die „Erklärung von Prinzipien
der Toleranz“ verabschiedet (siehe Handbuch Ella, Episode 6).
Der Begriff „Toleranz“ hat verschiedene Bedeutungen und kann sowohl auf Menschen
(Toleranz gegenüber Leid oder Toleranz gegenüber dem Denken und Handeln Anderer) als
auch auf andere Lebewesen (Toleranz gegenüber dem Bedarf an Sonnenlicht bestimmter
Pflanzen) angewandt werden. Auch der Begriff „Respekt“ kann mehrdeutig sein.
Einerseits bezieht sich der Begriff „Respekt“ auf Menschen und menschliche Hand-
lungen, er kann aber auch auf Dinge oder Objekte bezogen werden. Menschen mögen
Respekt vor anderen Lebewesen (z.B. Hunden, Löwen) oder Dingen (z.B. Bergen, Geset-
zen) haben oder nicht. Das Gegenteil ist bei Dingen und Objekten nicht möglich, sie zeigen
oder haben nicht Respekt, außer wir sprechen in metaphorischer Weise, zum Beispiel,
wenn wir sagen, das Gesetz respektiert die Menschenrechte nicht (so drücken wir damit
aus, dass das Gesetz nicht gut ist), oder wenn wir sagen, dass zwei Hunde einander res-
pektieren, wenn sie sich vor einem Kampf gegenüberstehen.
Das Konzept der Toleranz, von dem wir hier hauptsächlich sprechen, bezieht sich auf
das Denken und Handeln Anderer, das wir in unsere Betrachtungen miteinbeziehen und
akzeptieren. In dieser Definition entdecken wir auch mehrere Möglichkeiten Toleranz zu
verstehen, die sich unterschiedlich auf den Begriff „Respekt“ beziehen.
Wenn wir unter dem Tolerieren des Anderen soviel wie Gleichgültigkeit, Erdulden,
Wohlwollen oder gar Erleiden der Handlungen oder Gedanken des Anderen verstehen,
dann impliziert diese Toleranz keinen Respekt, und sie könnte mit Indifferenz verwech-
Reflexiver Kosmopolitanismus
Entwicklung einer Forschungsgemeinschaft durch den philosophischen Dialog
- Titel
- Reflexiver Kosmopolitanismus
- Untertitel
- Entwicklung einer Forschungsgemeinschaft durch den philosophischen Dialog
- Herausgeber
- Ediciones La Rectoral
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-SA 4.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 190
- Kategorien
- Lehrbücher PEACE Projekt