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Reflexiver Kosmopolitanismus - Entwicklung einer Forschungsgemeinschaft durch den philosophischen Dialog
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88 REfLExIvER KoSMoPoLITANISMUS selt werden, die einen respektlosen Umgang mit dem Anderen beschreibt, da wir ihn/sie nicht als eine/n gleichberechtigten Gesprächspartner/in oder als ein aktives Mitglied der Gesellschaft behandeln. Wenn wir im Gegensatz dazu Toleranz als ein Offen-Sein und Interessiert-Sein an den Gedanken und Handlungen des Anderen verstehen, dann könnte Toleranz als aktives Akzeptieren des Anderen übersetzt werden, bei dem es immer Res- pekt und niemals Indifferenz gibt. Während im ersten Fall Toleranz gegenüber dem Ande- ren keinen Kontakt und kein Zuhören beinhaltet, stehen im zweiten Fall beide Elemente in einem lebendigen, freiwilligen Verhältnis mit dem Anderen. Wir können oft beobachten, dass Menschen, die anders sind, nur toleriert (im Sinne von erduldet) werden (die Differenz zum Anderen wird toleriert). Dies würde bedeuten, dass ihre Präsenz aus einer Distanz toleriert wird, und dies macht den Anderen zu einem permanenten Fremden. Von dieser Position aus ist es unmöglich, die verschiedenen Welt- anschauungen Anderer zu verstehen oder deren Überzeugungen zu begreifen. Diese Art der Toleranz basiert auf der Vermeidung des Kontakts mit dem Anderen. Diese Bedeutung von Toleranz impliziert gar kein Bemühen um Verstehen der Unterschiede und wird höchst respektlos, wenn stille Ablehnung und Nicht-Anerkennung von Unterschieden als Akzep- tanz und Toleranz getarnt werden. Im Gegensatz dazu gibt es u.a. eine weitere Bedeutung von Toleranz, die Sorge, Interesse und Anerkennung der Anderen beinhaltet. Während der zuerst angeführte Begriff von Toleranz eine Exklusion durch Ignoranz beschreibt, bedeutet der zweite eine Inklusion dank Anerkennung. Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie im Handbuch Ella, Episode 6, Leitge- danke 1 „Respekt“, Diskussionsplan und Übung „Respekt“, bzw. Leitgedanke 2 „Toleranz“, Diskussionsplan „Toleranz“ sowie im Handbuch Im und um den Park, Episode 5, Leitge- danke 1 „Toleranz”. Übung: Toleranz und Respekt In welchen der folgenden Situationen impliziert der Begriff „Toleranz“ Respekt und in welchen nicht? 1. Maria toleriert, dass Peter die Heizung auf die höchste Stufe stellt: Ihr ist nie- mals zu warm. 2. José und Juan haben unterschiedliche Ansichten, aber sie sind in der Lage, ruhig miteinander zu diskutieren und einander zuzuhören. 3. Mein Freund Carlos kann die Tatsache nicht tolerieren, dass ich meine Schul- aufgaben mit der Hand schreibe, obwohl es unserem Lehrer nichts ausmacht, ob wir sie mit der Hand oder mit dem Computer schreiben. 4. Rosario toleriert Zulma nicht und spricht nicht mit ihr. 5. Mein Sitznachbar in der Schule benötigt absolute Stille, wenn er arbeitet, wäh- rend ich dazu neige, vor mich hin zu summen, wenn ich mich konzentriere. Das geht meinem Freund auf die Nerven, also haben wir darüber gesprochen. Ich bemühe mich nicht zu summen und er bemüht sich mein Summen von Zeit zu Zeit zu tolerieren. 6. Mein Vater toleriert die Unordnung in meinem Zimmer nicht. 7. Charo kann nicht tolerieren, dass ihre Mutter Fleisch isst. 8. Wir alle wissen, dass es Juana nicht toleriert, wenn jemand in der Pause auf ihrem Sessel sitzt. Heute hat sie Rocio weggestoßen, da sie auf ihrem Sessel saß, obwohl sie wusste, wie sehr dies Juana auf die Nerven geht. 9. Die Lehrerin toleriert nicht, dass jemand zu spät in die Klasse kommt.
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Reflexiver Kosmopolitanismus Entwicklung einer Forschungsgemeinschaft durch den philosophischen Dialog
Titel
Reflexiver Kosmopolitanismus
Untertitel
Entwicklung einer Forschungsgemeinschaft durch den philosophischen Dialog
Herausgeber
Ediciones La Rectoral
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-SA 4.0
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
190
Kategorien
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