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29 Rogers, C. (1959). A Theory of Therapy, Personality and Interpersonal Relationships as Developed in
the Client-centered Framework. In (ed.) S. Koch, Psychology: A Study of a Science. Vol. 3: Formula-
tions of the person and the social context. New York: McGraw Hill.
30 Die Dauer der Übung kann je nach Klassengröße und Möglichkeit verändert werden.
CHRISTIAN (HANDbUCH) 109
mutlich nicht nur der beste Weg, um herauszufinden, was Andere glauben und schätzen,
sondern auch, um es selbst zu spüren, zu verstehen, wertzuschätzen und zu bewerten.
Empathie zu haben verbessert zweifelsohne das Verständnis für die Realität anderer
Menschen und deren Probleme. Es ermöglicht uns, deren Verhalten besser einzuschätzen
und die Gründe für deren Handlungen zu erkennen. „Um den Anderen und dessen Gefühle
nachzuempfinden, müssen wir auch auf Nonverbales achten: Blicke, Gesten, Körperhal-
tung usw.“ In der Geschichte zeigen Raul und Bochdan die Fähigkeit zur Empathie und es
hat den Anschein, als hätten sie ein besseres Verständnis für die Realität, die sie umgibt.
Dies kann ihnen vermutlich helfen, wenn Alternativen für Problemlösungen gefordert sind.
In der zweiten Episode versetzt sich Bochdan sogar in die Lage der Ecuadorianer und
zeigt Verständnis für deren Recht, die Sportplätze zu benutzen.
Wie Carl Rogers, US- amerikanischer Psychologe und Therapeut, sagt, ist Empathie
die Fähigkeit, zu fühlen und zu denken, als wäre man jemand anderer, ohne dabei aber der
Andere zu sein. Dabei müssen wir spezifische Fähigkeiten und Fertigkeiten entwickeln,
wie Zuhören, Interpretieren, Gefühle unterscheiden, verschiedene Perspektiven berück-
sichtigen etc.29
Vom kosmopolitischen Zugang her möchten wir an der Fähigkeit, sich in die Lage eines
anderen hineinzuversetzen, arbeiten. Empathie bedeutet, Grundfähigkeiten oder Fertigkei-
ten zu entwickeln, um über das lokale Umfeld hinauszugehen und für andere Realitäten oder
Lebensweisen offen zu sein und diese von einer globalen Perspektive aus zu betrachten.
Über Empathie finden Sie auch im Handbuch Tina und Amir, Episode 2, Leitgedanke 3
„Empathie“, Diskussionsplan „Sich in einen Anderen hinzuversetzen“, Übung „Sich in eine
andere Person hineinversetzen – Empathie“ weiterführende Informationen.
aktivität/Übung: Sich in die Lage eines anderen versetzen
– Empathie
In der folgenden Übung werden zwei verschiedene Arten von Situationen darge-
stellt: einerseits Situationen, die du erlebst, und andererseits ähnliche Situationen,
die andere Personen erleben.
Erklärung Dauer30
GG=Große Gruppe, 2G= 2-er Gruppe, F=Facilitator, E=Einzelperson
G2: Es werden 2-er Gruppen gebildet. Eine Person steht vor einer anderen.
Die eine Person kopiert die Körpersprache der anderen, wie ein Spiegel
und tut das, was die andere Person tut, dabei müssen sie sich immer in die
Augen sehen. Nach zwei Minuten wechseln die Personen die Positionen.
Nun diskutieren Sie mit den Teilnehmenden, wie sie sich dabei gefühlt
haben. Haben sie dasselbe Gefühl gehabt?
GG: Alle Teilnehmenden beschreiben eine Situation, die sie selbst er-
lebt haben. Sie schreiben diese Erfahrung auf eine Karte, ohne ihren
Namen anzugeben. 10 Minuten
20 Minuten
Reflexiver Kosmopolitanismus
Entwicklung einer Forschungsgemeinschaft durch den philosophischen Dialog
- Titel
- Reflexiver Kosmopolitanismus
- Untertitel
- Entwicklung einer Forschungsgemeinschaft durch den philosophischen Dialog
- Herausgeber
- Ediciones La Rectoral
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-SA 4.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 190
- Kategorien
- Lehrbücher PEACE Projekt