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Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne
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„UrtatsacheallerGeschichte“ rekurriert.61 Es besteht nachwie vor eineDiskre- panz zwischen demAnspruch wissenschaftlicher Biographien und der publi- kumswirksamenUmsetzung. Fischers Einwand redet dabei der Panegyrik und indirekt auchdemArgumentdasWort, derWert vonBiographien ließe sichan Verkaufszahlenmessen. In seineminderZeitveröffentlichtenArtikel fordert er eine RĂŒckkehr zur Individualbiographik. Allerdings hat Christoph Gradmann schon2003gerademitBlickaufWissenschaftlerbiographienangemerkt,dass bei der historischen Rekonstruktion medizinischer Forschung ein individualbiographi- scherAnsatznicht selten indie Irre [fĂŒhrt]:DerVersuch festzustellen,werwannundwo einebestimmte Impftechnik erfundenhat, fĂŒhrt [. . .] in ein komplexesGeflecht persona- leroder institutionellerAkteure,kulturellerPraktikenusw.62 Die Schwierigkeiten biographischer Forschung gehen unter anderemauch auf begriffliche UnschĂ€rfen zurĂŒck. Falko Schnicke konstatiert imHandbuch Bio- graphie, dass der Terminus ‚Biographie‘ eineVielzahlmiteinander verwandter und konkurrierender Unternehmungen umfasse. Eine detaillierte, differenzie- rende Studie liegt bislang nicht vor, und so sind ‚Lebensbeschreibung‘, ‚Vita‘, ‚PortrĂ€t‘, ‚Charakteristik‘, ‚Denkmal‘, ‚Nekrolog‘ semantisch erst noch genauer zuunterscheiden.63 ‚Biographie‘meint andieser Stelle ganzallgemeindiemedialeDarstellung von Leben in unterschiedlichen sozialen wie historischen ZusammenhĂ€ngen. EineigenesGenre stellt die ‚Autobiographie‘dar. Sie ist allerdingsnicht immer eindeutig vonderBiographie abzugrenzen,wie auchdasKapitel ĂŒber Schauk- als biographische und selbstbiographische Schriften zeigt. Um fĂŒr die beiden Gattungeneine einheitlicheBezeichnungzuetablieren,wirdvor allem imang- lophonen Kontext auf den Begriff ‚LifeWriting‘ zurĂŒckgegriffen, der sich zum TeilauchinderdeutschsprachigenBiographieforschungetablierthat. ‚LifeWri- ting‘ ist eine direkte Übertragung aus demAltgriechischen (bios und graphia) undbezieht sichaufeineVielzahlauto-/biographischerGenresundGattungen, aberauchaufMaterialienundEgo-Dokumentewie ‚Tagebuch‘, ‚Memoiren‘und ‚Briefe‘. Der Begriff geht auf das 18. Jahrhundert zurĂŒck, doch hat Virginia 61 Zit. nachChristophGradmann:NurHelden inweißenKitteln?Anmerkungen zurmedizin- historischenBiographik inDeutschland. In:Biographieschreiben,S. 243–284,hierS. 252. 62 Gradmann:NurHelden inweißenKitteln?S. 246. 63 Vgl.FalkoSchnicke:Begriffsgeschichte:BiographieundverwandteTermini. In:Handbuch Biographie.Methoden,Traditionen,Theorien.Hg.vonChristianKlein.Stuttgart/Weimar2009, S. 1–6. 1 Biographie:GattungundTheorieamBeispielRichardSchaukals 15
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Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne
Titel
Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne
Autor
Cornelius Mitterer
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Ort
Berlin
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-061823-5
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
312
Kategorien
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