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Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne
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sich die Interessen und Fähigkeiten der anderen Akteure zunutzemacht, um nichtzusagen,siesicheinverleibt. Die vorliegendeUntersuchung setzt keine quantitative, computergestützte undgraphischeNetzwerkvisualisierungum.DerErkenntnisgewinnderVisuali- sierungwürdedurchdie Zentrierung auf Schaukal zu gering sein. ImZentrum stehen Fragestellungen und die terminologische Verschaltung von Netzwerk- forschung, Biographietheorie und Literaturwissenschaft, um den Fokus auf zum Teil unerwartete literarische Beziehungen und biographische Positionie- rungen von Akteuren im sozialen Raum zu lenken. Netzwerkanalysen richten denBlickauchaufdasNicht-Vernetzte141undaufAkteure,dieausdenKonstel- lationen sozialer Ordnung ausgeschlossen sind. Die Gefahr, Hierarchien und Machtkonstellationen aufgrund der flachen Struktur vonNetzwerken zu über- sehen,sollmitBezugaufBourdieusFeldbegriff eingedämmtwerden. EineVerbindungzwischenNetzwerkforschungundFeldtheorie besteht zu- nächst im „methodologischenRelationismus“;FeldundHabitus seien „Bünde- lungenvonRelationen“, soLoïcWacquant. Einenicht-relationaleKategorie sei hingegen dasKapital, womit individualspezifisch die Einsatzmittel bezeichnet werden,die jedemAkteurzurVerfügungstehen,umsich imFeldzupositionie- ren. Diese Einsatzmittel, aus denen einflussreiche und komfortable gesell- schaftliche Positionen resultieren können, sind in quantitativ ausgerichteten Netzwerkanalysennicht leicht darzustellen. Bourdieus Kritik anderNetzwerk- forschung betrifft ihre empirische Ausrichtung auf die Interaktionsbeziehun- gen, die etwadie Kapitalstruktur ausblende.142 Auf der anderenSeite lässt sich auch Bourdieus Auffassung von Kapital und seiner Wirkmacht in der sozialen Weltkritisieren.Für ihnbedeutenalleAustauschprozessePositionierungskämpfe, ganzgleich,obessichumpersönlicheGesprächeoderkaritativeZielehandelt. NetzwerktheorieundBiographik zeichnensichdurchmethodischeKompati- bilität aus. IhrReiz scheint gerade imZusammenspiel vondiskursiver,methodi- scherund technologischerAnschaulichkeit zu liegen. PierreBourdieuvergleicht in seinen soziologischenErklärungendie sozialeWeltmit physikalischenKraft- feldern. Die Akteure bewegen sich darin dynamischen Elektronen gleich. Auch DavidNye spielt in seinerAnti-Biographieüber ThomasEdison auf Phänomene derNaturan:„WiebeieinemElektron ineinemOrbitalkonnte ichseineEnergie 141 Vgl.Osterhammel:DieVerwandlungderWelt,S. 1010. 142 Vgl. LoïcWacquant:AufdemWegzueinerSozialpraxeologie. StrukturundLogikderSo- ziologie Pierre Bourdieus. In: Pierre Bourdieu und LoïcWacquant: Reflexive Anthropologie. AusdemFranz. vonHellaBeister. Frankfurt amMain1996,S. 17–93,hierS. 34–40.DieseAuf- fassunggreiftRogerHäußlingkritischauf:RelationaleSoziologie. In:HandbuchNetzwerkfor- schung,S.63–87,hierS.68. 38 Einleitung:WiderspruchsgeisteinesBeamtendichters
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Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne
Titel
Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne
Autor
Cornelius Mitterer
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Ort
Berlin
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-061823-5
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
312
Kategorien
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