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Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne
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AustauschmitnahenBekanntenoder innerhalbeinerCliquebereitsvorhandenes Wissen stärkt, Informationen also in denselben Bahnen zirkulieren und Netz- werkesichsomitabschotten,eröffnendieschwachenVerbindungeneinbreiteres (etwaberufliches)PotentialundlegendenWegfürneueInformationskanäleund weitereNetzwerkeüberhaupterst frei.163EineuniplexeundschwacheVerbindung bestand zwischenSchaukal undThomasMann,wienochnäher ausgeführtwird, und sie war mitverantwortlich für die Themenwahl in den Briefwechseln sowie letztlichauchfürdasEndedesKontaktes. Das PhänomenderVorteile schwacher Beziehungen lässt sich auf die kul- turelle Sphäre übertragen. Avantgardistische Strömungen entstanden erst durch ihreweitreichendeVernetzung imgesamteuropäischenKontext. Zentren derAvantgardeähnelten sich strukturell undwiesen inallerRegel eine „trans- nationale, tendenziellmehrsprachigeIdentität“aufsowieeine„kulturell-künst- lerische Mobilität ihrer Protagonistinnen und Protagonisten“,164 die zum Großteil ineherschwachenRelationenzueinanderstanden. SchaukalsKontaktpflegeberuhtemeist aufdemSchriftverkehr, auchwenn dieAkteure inWien lebten. SeineVerbindungendeutenauf einedenweak ties entsprechendeVernetzunghin.Somit ergibt sichdie zuprüfendeThese,obder DichterdiePositioneinescutpointzwischenengvernetztenCliqueneingenom- menhat. Die Rolle des cut point beschreibt Dorothea Jansen folgendermaßen: „Er ist der typische Abweichler, Modernisierer und Innovateur, der Ideen aus mehreren voneinander getrennten Kontexten zusammenfügt. [. . .] Er ist ein Chamäleon,dasheutesoundmorgensoagiert.“165 2.2 Netzwerktheorie-ModellnachThomasSchweizer DerEthnologeThomasSchweizererstellteausunterschiedlichenNetzwerktheo- rien ein einheitlichesModell, das aus fünf ‚Bausteinen‘ besteht. Dabei schlägt er für eine auch die zeitlichen Veränderungenmiteinbeziehende dynamische Netzwerkanalyse zuerst die Umwelt zu einem bestimmten Zeitpunkt als Aus- gangselement vor. Neben den ökologischen, physikalischen und demographi- schenFaktorenzählendazukulturelle sowiezeittypischesozialeundpolitische 163 Vgl. Jansen:Einführung indieNetzwerkanalyse,S. 106–107. 164 Primus-HeinzKucher:EinleitendeBemerkungenzur ‚Moderne‘und ‚Avantgarde‘ inÖster- reich. In:VerdrängteModerne–VergesseneAvantgarde.Diskurskonstellationen zwischenLi- teratur, Theater, Kunst und Musik in Österreich 1918–1938. Hg. von Primus-Heinz Kucher. Göttingen2016,S. 7–18,hierS.8. 165 Jansen:Einführung indieNetzwerkanalyse,S. 105–106. 44 Einleitung:WiderspruchsgeisteinesBeamtendichters
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Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne
Titel
Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne
Autor
Cornelius Mitterer
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Ort
Berlin
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-061823-5
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
312
Kategorien
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