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Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne
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III Schaukal inNetzwerkenundFeldern derModerne 1 VerlagsstrukturenundVerlagsnetzwerke Richard Schaukals dichterische Tätigkeit fällt in eine Zeit tiefgreifender druck- technischer Neuerungen, die Mitte des 19. Jahrhunderts eingesetzt hatten. Die Industrialisierung der Druckverfahren setzte sich bis zur Jahrhundertwende in ganzÖsterreich-Ungarndurch.AufgrunddersteigendenNachfragebeigleichzei- tigem Preisdruck nahm die Materialqualität der massenhaft produzierten Zeit- schriften und Bücher – meist Kolportageromane mit geringem literarischem Anspruch– zunächstab.Verlage reagiertenaufdiewachsendeÖkonomisierung von Literatur mit einem stärkeren Fokus auf die Gestaltung der Druckerzeug- nisse. So wurden beispielsweise schmückende Jugendstilelemente verwendet, umdenVerkaufanzukurbelnundumdas Imageeineshochwertigen,modernen Verlagshauseszuunterstreichen.1 Schaukals Affinität für Themen der Dekoration und seine technischen Kenntnisse spiegeln sichnichtnur inden zahlreichenEssaysüberWohnraum- gestaltungundstädtischeArchitekturwider, sondernauch in seinenBeiträgen über den Buchschmuck. Das Buch als technisches Produkt müsse ein Kunst- werkbleibenunddürfenichtzumMassenartikeldegradiertwerden,soseinean Walter Benjamins Kunstwerkaufsatz erinnernde Argumentation.2 In der Funk- tionalsSektionsrat (seit 1909) lernteSchaukaldie technischenProduktionspro- zesse des Buchdrucks aus unmittelbarer Nähe kennen. Der Essayist schöpfte seine theoretischewiepraktischeExpertisealsoauchausdemberuflichenUm- feld, wie ein kurzer Zeitungsartikel über seinen Besuch in der Graphischen Lehr- undVersuchsanstalt belegt. SchaukalwarMitglied einer Delegation des Arbeitsministers Karl Marek (1850–1936 oder 1937), die sich vor Ort moderne Druckmethodenvorführen ließ.3 Auf den gestalterischen Schwerpunkt junger Verlage deutet auch Schaukals 1897 bei Fischer und Franke in Berlin herausgegebene Lyrik-AnthologieHeinrich 1 Vgl. Bachleitner/Eybl/Fischer:GeschichtedesBuchhandels inÖsterreich, S. 211. Sieheauch Georg Müller: Einiges über Buchausstattung. In: Sein Dämonwar das Buch. Der Münchner VerlegerGeorgMüller.Hg.vonEvavonFreedenundRainerSchmitz.München2003,S. 25–28. 2 Vgl. Schaukal: Das Buch. In: Wiener Abendpost. Beilage zur Wiener Zeitung, Nr. 1/1904 (2. Januar1904),S. 1–2,hierS. 1. 3 Vgl. [Anon.]: Graphische Lehr- undVersuchsanstalt inWien. In: Österreichisch-Ungarische Buchdrucker-Zeitung,39. Jg,Nr.43 (26.Oktober 1911),S. 528. OpenAccess.©2020CorneliusMitterer,publiziert vonDeGruyter. DiesesWerk ist lizenziertunterderCreativeCommonsAttribution4.0Lizenz. https://doi.org/10.1515/9783110619744-004
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Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne
Titel
Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne
Autor
Cornelius Mitterer
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Ort
Berlin
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-061823-5
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
312
Kategorien
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