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Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne
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Kunstwerke zu bannen. Seltener in Novellen, der Regel nach ins Essai, in denAphoris- musoder indenspielendgemeistertenVers.15 Was in diesem 1926 verfassten Beitrag über Schaukal nachwirkt, ist die zur Jahrhundertwende vorherrschendeAusrichtungderWienerDichter auf die im- pressionistischekleineForm.DagmarLorenz siehtdarin eineantihistoristische Position, die auch für Schaukal bezeichnend war und sich in seinen späten Werkenfortsetzte: DemaufDauerundVerewigungangelegtenkünstlerischenEntwurf,wie er indenStein- MonumentenderRingstraße zubesichtigenwar,wie er sichaber auch imbedeutungser- heischenden Pathos des Historien-Dramas ausdrückte, antworteten die auf Flüchtigkeit intensiverMomenteangelegten ‚kleinenFormen‘derWienerModerne,wieetwadie feuil- letonistisch-impressionistische Skizze (Altenberg) oder der lyrische Einakter (Schnitzler, Hofmannsthal).16 1902und 1903 ermutigtenFranzBlei undThomasMannSchaukal, einenRoman zuverfassen.17AuchderAutordes InselVerlagsArthurSchurig (1870–1929)emp- fahlwenige Jahre darauf, er solle „endlich dasGebiet betreten,was nun einmal denwirklich großen Erfolg allein zu verleihen imStande ist, das Gebiet des Ro- mans.“18 „Sie entwickeln sich jetzt sehr ins Große, wirklich Große“, empfindet nachderLektürevonGroßmutter (1906)AlfredKubin,der seinemFreunddiekul- turkritischen Essays austreiben wollte: „Abhandlungen über ‚Kleider‘ etc. – so sehrsieauchrechtschaukalischsind,befremdenmich.“19Auchderseinerzeitein- flussreicheSchriftstellerKarlHansStrobl (1877–1946)standSchaukals fragmenta- rischerProsaablehnendgegenüberundempfahl ihm,einenRomanzuschreiben: „Entgegen Ihrer Ansicht bin ich auch derMeinung, daß der Roman keineswegs eineüberlebteKunstgattungsei, imGegenteil, ichhalte ihn fürdieKunstgattung, die inunserer Zeit nochamallermeistenzu sagenhatundzu sagenhabenwird, mehrals imDrama,dessenVerfalldochvonTagzuTagdeutlicherwird.“20 Abgesehen von seinen Novellen veröffentlichte Schaukal keine längeren Prosaarbeiten. IneinemspätenAufsatz fassteSchaukal seineAbneigunggegen 15 X. Y. Z.: Richard Schaukal. Eine Studie über ein österreichisches Dichterschaffen. In: Die Quelle. Sonntag-Beiblatt für Literatur, Heimatkunde und Kultur der Reichspost, Nr. 341/1926 (12.Dezember1926),S. 19–20,hierS. 20. 16 Lorenz:WienerModerne,S.75. 17 Vgl. den Brief Bleis an Schaukal, 23. März 1902, S-NL, WB; und den Brief Manns vom 1. August 1903 an Schaukal in: Girardi (Hg.): Thomas Mann: Briefe an Richard Schaukal, S. 71 (TMSch42). 18 BriefSchurigsanSchaukal, 25. Juni 1906,S-NL,WB. 19 BriefKubinsanSchaukal, 13. Juni 1906,S-NL,WB. 20 BriefStroblsanSchaukal, 11. Juni 1914,S-NL,WB. 98 III Schaukal inNetzwerkenundFeldernderModerne
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Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne
Titel
Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne
Autor
Cornelius Mitterer
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Ort
Berlin
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-061823-5
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
312
Kategorien
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