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Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne
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Sachegarnichtzukümmern,wennSiesich längerenÄrgerersparenwollen“, ver- mutlichwerdeerdieManuskriptenichtmehrwiedersehen,soBlei.27 Auffallend ist der schon im Konflikt mit dem Leipziger Verleger Seemann wahrnehmbare fatalistische Grundton, der mit dem eklatanten Mangel an Rechtsschutz für Künstlerinnen und Künstler zu begründen ist. Erst zu Beginn des20. Jahrhundertssolltedieser festgeschriebenwerden.AuchwennSchaukals Kontakte inMünchen nicht in allen Belangen zu seinenGunsten intervenieren konnten, profitierte er doch von deren Verbindungenmit den dort ansässigen Institutionen und Akteuren des literarischen Feldes. Zwar blieben Thomas Manns Vermittlungsversuche bei der Zeitschrift Jugend sowie seine Fürsprache bei Samuel Fischer, Albert Langen (1869–1909) und bei Oscar Bie (1864–1938) wegeneinerPublikation inderNeuenDeutschenRundschauerfolglos,28anderer- seits empfahl er Schaukal Verlagshäuser, die besser zu ihm passen würden, etwa denWiener Verlag, Seemann und vor allem Diederichs.29 Möglich, dass Schaukal aufgrund dieser Empfehlungen Kontakt zu den genannten Verlagen aufnahm, vondenen lediglichDiederichs einePublikation ablehnte. Zudemge- wann er in ThomasMann einen Fürsprecher bei ReinholdGeheeb (1872–1939), demChefredakteurdervonAlbertLangen1896gegründetenZeitschriftSimplicis- simusund–wieMann– redaktionellerMitarbeiter imLangen-Verlag. Zur gleichen Zeit bemühte sich Schaukal darum, denKontakt zuHeinrich Mann für die Verbreitung seines dramatischen Schaffens inMünchen zu nut- zen. Dieser war von denWerken des österreichischen Schriftstellers zunächst angetanundbekundetehalb ironisch, halbanerkennend: „LieberHerrDoktor, man muß Ihnen, glaube ich, gratulieren, denn Sie scheinen in München in Modezukommen.“30 HeinrichMann verfügte als Vorstandsmitglied derMünchner Dramatischen Gesellschaft über Einfluss, den er jedoch für die Vermittlung Schaukals beim AkademischenDramatischenVereinnicht geltendmachenkonnte. Der Theater- verein hatte sich in der Szene einenNamen gemacht, da er in unregelmäßigen 27 Zit.nachGirardi (Hg.):ThomasMann:BriefeanRichardSchaukal,S. 127.Henrysollte 1906 in Wien das Kabarett Nachtlicht eröffnen. Aufgrund einer negativen Äußerung verprügelte Henry Karl Kraus; vgl. Ludwig Greve undWerner Volke: Jugend inWien. Literatur um 1900. Ausst.-Kat.,MarbachamNeckar1987,S.383. 28 Vgl. Girardi (Hg.): ThomasMann: Briefe an Richard Schaukal, S. 29–30 (2. Oktober 1901, TMSch 5) sowie S. 86 undS. 88 (5. Januar 1904, TMSch 54 und 13. Februar 1904, TMSch 56). SieheauchdieerhaltenenAbsagenvonBie imSchaukal-NachlassderWienbibliothek(6.Okto- ber 1899, 11. Januar 1901undeineohneDatum). 29 Vgl. die BriefeManns an Schaukal vom 17. und 28. April 1902, in: Girardi (Hg.): Thomas Mann:BriefeanRichardSchaukal,S.42–44(TMSch17und18). 30 BriefHeinrichMannsanSchaukal, 25.Mai 1902,S-NL,WB. 1 VerlagsstrukturenundVerlagsnetzwerke 101
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Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne
Titel
Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne
Autor
Cornelius Mitterer
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Ort
Berlin
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-061823-5
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
312
Kategorien
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