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Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne
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ihmund sei „nicht zuverachten“, schließlichwürdenauchdieBücher seines BrudersHeinrichdortverlegt.78 Die Verlagssuche sollte sich für Schaukal nach 1918 nicht viel einfacher gestalten.Dabei herrschten inderNachkriegszeit Unternehmergeist undRisi- kobereitschaft, die bis 1925 zu vielenNeugründungen, aber auch zuVerlags- konkursen führten.79Undselbst die steigende Inflationwirkte sichzumindest in der ersten Zeit nicht sehr drastisch auf denUmsatz im Sortiment aus. Das Buch gehörte zu den wenigen Konsumgütern, die nach wie vor produziert wurden.DerMangel anPapierunddiedamit verbundenengeringenAuflagen waren anfangs sogar förderlich für die ökonomische wie symbolischeWert- steigerung des Buches. Spätestens seit den 1930er Jahren verzeichneten Ver- lage und Sortiment erhebliche Umsatzrückgänge, die allgemeine Rezession hatteauchdenBuchhandelerreicht.80 Diese Entwicklungen zeichnen sich in Schaukals Publikationsliste ab. Nach 1918veröffentlichteernurmehrzwölf selbstständigeWerke,davonacht inderbis etwa 1930 anhaltenden stabilenPhase desBuchdrucksundvier in der Krisenzeit desBuchhandels. DesWeiterenkonzentrierten sichSchaukals Publikationsaktivi- täten nicht speziell auf österreichische Verlage, sondern teilten sich exakt auf je sechsVerlagsorte inDeutschlandundÖsterreichauf.81Trotzdesvorallemab1925 sich stabilisierenden Buchmarktes, wanderten österreichische Autoren weiter zu deutschenVerlagen ab, umvondennachwie vor besserenHonoraren und dem größeren Resonanzraum zu profitieren.82 Die politisch unruhigen 1930er Jahre wirkten sich besonders negativ auf Schaukals ökonomische Situation aus; am 19.März 1935 teilt er seinemvertrauten LeidensgenossenKubinmit, er habe sein gesamtes schriftstellerisches Einkommen verloren und auch die unbezahlte MitarbeitandiversenösterreichischenZeitungeneingestellt.83 2 PublizistischeNetzwerke MitdemzunehmendenEinsatz vonRotations-undFalzmaschinen stiegenbe- sondersum1900auchdieAbsatzzahlen imZeitungsmarktdeutlichan.Alsein 78 Brief Manns an Schaukal, in: Girardi (Hg.): Thomas Mann: Briefe an Richard Schaukal, S. 106–107 (TMSch74). 79 Vgl.Bachleitner/Eybl/Fischer:GeschichtedesBuchhandels inÖsterreich,S. 263–267. 80 Vgl.Bachleitner/Eybl/Fischer:GeschichtedesBuchhandels inÖsterreich,S. 277. 81 SiehedieListevonSchaukalsWerkenimAnhang. 82 Vgl.Bachleitner/Eybl/Fischer:GeschichtedesBuchhandels inÖsterreich,S. 282–283. 83 Schaukal ineinemBriefanKubinvom19.3.1935,K-S,BSB. 2 PublizistischeNetzwerke 113
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Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne
Titel
Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne
Autor
Cornelius Mitterer
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Ort
Berlin
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-061823-5
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
312
Kategorien
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