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Erfolg des angehendenDichters. Doch auchdiesesNetzwerkwar vonuniple-
xer,nicht sehrdichterStruktur,dieausdemsymbolischenKapital–einDich-
ter der vielbeachteten Zeitschrift in einer pulsierendenMetropole Europas zu
sein–kaumVorteile für dasWirken im literarischenFeld einbrachte. Immer-
hin nahm Alexander Roda Roda Schaukal in seine Humor-Anthologie auf,
undauchRilkeversuchte, ihn für seineigenesZeitschriftenprojektWegwarten
alsMitarbeiter zu gewinnen. Spätestensmit demEnde derMonarchie hatten
sichdieseKontakte jedochverflüchtigt.
Ein gelungenes Beispiel für eine über dieNetzwerke zustande gekommene
Vermittlung ist ThomasManns InterventionbeimChefredeakteur des Simplicis-
simusReinholdGeheeb. VomKollegen gedrängt, veröffentlichte dieser schließ-
lichweitereGedichteSchaukals,die inderSchreibtischschubladezuverstauben
drohten.Mannwarvermutlichauchdeshalberfolgreich,weil zwischen ihmund
GeheebeindoppelterKonnexbestand; siewarennichtnurüberdenSimplicissi-
mus miteinander verbunden, sondern beide auch Mitarbeiter beim Langen-
Verlag, begegneten sichalso regelmäßig inden jeweiligenRedaktionsbüros.Ob
HermannHesses Tätigkeit als Redaktionsmitglied (seit 1905) ausschlaggebend
für Schaukals Veröffentlichungen im Simplicissimuswar, lässt sich kaummehr
ermitteln. Im seit 1903 geführten Briefwechsel deuten lediglich die Nennung
desMitarbeiters Carl Busse (1872–1918) sowie ein aus demRedaktionsbüro der
Zeitschrift abgeschickterBriefHessesanSchaukal aufdasMünchnerSatireblatt
hin.112
2.2 Jugend
Eine weitere, wie auch der Simplicissimus 1896 in München gegründete Kunst-
undLiteraturzeitschrift, zuderSchaukalersteinigeJahrespäterZugangerhielt, ist
die Jugend, dieNamensgeberin der Kunstrichtung Jugendstil. Zwar trug sie nicht
so entscheidend zu den literarischen Impulsen der frühenModerne inMünchen
beiwiederSimplicissimus.Doch trotzdervordergründigkonservativ-bürgerlichen
AusrichtungzähltesievoralleminderFrühphase ihresBestehenszudenVerkün-
derinneneineskünstlerischenAufbruchs,derdieÜberwindungdesgründerzeitli-
chenHistorismuszumZielhatte.113
112 Vgl.denBriefHessesanSchaukal, 28.Oktober 1902,S-NL,WB.
113 Alle Ausgaben von Jugend sind online abrufbar unter http://www.jugend-wochenschrift.
de/index.php?id=24(zuletztaufgerufenam31. Juli 2019).
120 III Schaukal inNetzwerkenundFeldernderModerne
Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne
- Titel
- Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne
- Autor
- Cornelius Mitterer
- Verlag
- De Gruyter Open Ltd
- Ort
- Berlin
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-11-061823-5
- Abmessungen
- 15.5 x 23.0 cm
- Seiten
- 312
- Kategorien
- Weiteres Belletristik