Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Weiteres
Belletristik
Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne
Seite - 125 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 125 - in Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne

Bild der Seite - 125 -

Bild der Seite - 125 - in Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne

Text der Seite - 125 -

auch Rilke in Kontakt stand und der ebenfalls für den Simplicissimus schrieb, hätten sich „aus dem sonnenfunkelnden gesunden Revier wohl nur verirrt in diesemond-silbernüberflossenenTraumgehege.“131 2.4 DeutscheKunstundDekorationundDerSturm Über die Vermittlung Heinrich Vogelers gelangte Schaukal zu einer weiteren, imdeutschenKaiserreich erscheinendenKunst- undKulturzeitschrift. Die vom DarmstädterVerlegerAlexanderKoch seit 1897publizierteDeutscheKunst und Dekoration entwickelte sich zum Sprachrohr des dekorativen Jugendstils. Die Zeitschrift behandelte FragenderArchitektur und Innendekoration und stellte innovative künstlerische Techniken vor. Begleitet wurde dies von fotografi- schenundgemaltenAnschauungsbeispielenbeziehungsweisevonliterarischen undkulturkritischenBeiträgen.132 Zwischen1905und1912veröffentlichteSchaukal inDeutscheKunstundDe- koration insgesamt zehn Arbeiten, die als Glosse oder in fiktiver Dialogform (innen-)architektonische sowie künstlerische Themen behandelten. 1908 er- schien in der vormals der Jugendstilästhetik verpflichteten Zeitschrift die an Adolf Loos angelehnte Polemik „Gegen das Ornament“. Schaukal gehörte zu den frühen Verehrern des ebenfalls aus Brünn stammenden Architekten und vertratdessenPositionundLinievehement. Auch imersten Jahrgangderab1910 inBerlinerscheinendenundvonHer- warthWalden herausgegebenen expressionistischen „Monatsschrift für Kultur und die Künste“Der Sturm veröffentlichte Schaukal einen Beitrag über Loos. Darinhuldigte erdem„starkenEinsamen“, der sichalsEinzigergegendie ziel- losen künstlerischenBestrebungenWiens gerichtet und einen ebenso simplen wie kultivierten Stil entwickelt habe. Die alle geistigenwie künstlerischen Be- reiche umfassenden Impulse der Metropole empfand Schaukal aufgrund des FehlenseinereinheitlichenmoralischenLiniealsproblematisch: DiewechselndeFarbedesöffentlichenLebens istbedingtdurchzahlreicheunkontrollier- bareStrömungen,StimmungenunterderOberfläche.AlleGegenständeordnensichsym- phonisch in dennachgiebigenRahmen ein. Selbst der politische und sozialeHaß enträt nicht der– so leicht in die Roheit umzuschlagen geneigten–Gemütlichkeit. Und alles, 131 Schaukal:Avalun,S. 1579. 132 Vgl. die Information zur Zeitschrift auf derWebsite desDigitalisierungsprojektes: http:// www.ub.uni-heidelberg.de/helios/fachinfo/www/kunst/digilit/artjournals/dk_deko.html (zu- letztaufgerufenam31. Juli 2019). 2 PublizistischeNetzwerke 125
zurück zum  Buch Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne"
Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne
Titel
Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne
Autor
Cornelius Mitterer
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Ort
Berlin
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-061823-5
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
312
Kategorien
Weiteres Belletristik
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Richard Schaukal in Netzwerken und Feldern der literarischen Moderne