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Deutungsmuster in Fülöp-Millers Reportage von 1926 161
Fülöp-Miller bescheinigt der Sowjetunion im einführenden Kapitel eine per-
vertierte, das heißt falsche Rezeption und Anwendung von ursprünglich west-
europäischen Prinzipien des Marxismus. Die kulturhistorische Bedeutung des
Bolschewismus für das russische Geistesleben sei bereits im zaristischen Russ-
land in „falschen Ideenverbindung“ entwickelt worden und werde nunmehr in
Form des „Vulgär-Marxismus“ ad absurdum geführt.37 Im gegenwärtigen Russ-
land sei die westliche Grundidee, derzufolge der Sozialismus als ein stetig wir-
kendes ökonomisches Gesetz begriffen werde, mit „naiv-magischen Formeln“
vermengt worden.38 Die hier von Fülöp-Miller aktivierte Auffassung, Russland
Abb. 2: Die Masse lagert sich. In: GG, S. 7, Tafel 5.
37 Vgl. ebd., S. 20f.
38 Vgl. ebd., S. 22.
Der lange Schatten des ›Roten Oktober‹
Zur Relevanz und Rezeption sowjet-russischer Kunst, Kultur und Literatur in Österreich 1918–1938
- Titel
- Der lange Schatten des ›Roten Oktober‹
- Untertitel
- Zur Relevanz und Rezeption sowjet-russischer Kunst, Kultur und Literatur in Österreich 1918–1938
- Autor
- Primus-Heinz Kucher
- Herausgeber
- Rebecca Unterberger
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-631-78199-9
- Abmessungen
- 14.8 x 21.0 cm
- Seiten
- 466
- Kategorie
- Kunst und Kultur