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Der lange Schatten des ›Roten Oktober‹ - Zur Relevanz und Rezeption sowjet-russischer Kunst, Kultur und Literatur in Österreich 1918–1938
Seite - 181 -
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Gregors Sowjetreise und Das russische Theater 181 für Unterricht vor und bittet um Kenntnisnahme und Förderung. Insbesondere ersucht er um Vermittlung des ersten Geschäftsträgers der Republik Österreich in der Sowjetunion, Otto Pohl.12 Pohl, ein linker Sozialdemokrat, war innerhalb der sowjetischen Moderne bestens vernetzt und somit idealer Partner.13 Auf Bicks beziehungsweise Gregors Wunschliste standen theatrale Institutionen und Persönlichkeiten wie das Museum für Theaterkunst, Konstantin Stanislavskij, Aleksandr Tairov, Vsevolod Mejerchol’d oder der Schriftsteller und Literatur- wissenschaftler Leonid Grossman. Die vierte von der Theatersammlung ver- anstaltete Ausstellung mit dem vorgesehenen Titel Russisches Theater im ersten Viertel des XX.  Jahrhunderts sollte vom 5.  bis 19. Juni (vermutlich) 1927 im Rah- men der Wiener Festwochen im Redoutensaal in der Wiener Hofburg stattfin- den. Unterstützung seitens des Fremdenverkehrsamtes der Stadt Wien sowie der Bundestheater war zugesichert.14 Zu diesem Zeitpunkt, Ende Februar 1927, war auch schon eine erste kurze Zeitungsnotiz über die geplante Ausstellung an die Wiener Öffentlichkeit gedrungen.15 Bald nach dem Februar des Jahres 1927 begab sich Gregor mit seiner (zwei- ten) Frau Felizitas in die Sowjetunion. Bisher ließ sich das exakte Datum der Reise nicht bestimmen. Vieles spricht für Anfang April; ein Dokument legt nahe, das Ehepaar Gregor sei am 15.  April  1927 aus der Sowjetunion zurückgekehrt.16 Gesandter Otto Pohl scheint Gregors Wunschliste erfüllt zu haben. Gregor traf 12 Joseph Gregor an Josef Bick, 25.2.1927, ÖNB, GD/AVA 1927. 13 Otto Pohl wurde 1927 von seinem Botschafterposten abberufen. Zu Pohl sowie den österreichisch-sowjetischen Beziehungen vgl. Verena Moritz, Julia Köstenberger, Aleksandr Vatlin, Hannes Leidinger, Karin Moser (Hgg.):  Gegenwelten. Aspekte der österreichisch-sowjetischen Beziehungen 1918–1938. St. Pölten–Salzburg– Wien:  Residenz 2013, S.  453. 14 Vgl. Generaldirektor der Österreichischen Nationalbibliothek [Josef Bick] an die Deutsche Gesellschaft zum Studium Osteuropas, Generalsekretär Hans Jonas (undat), ÖNB, GD/AVA 1927; Fremdenverkehrskommission der Bundesländer Wien u.  Nie- derösterreich an den Generaldirektor der Österreichischen Nationalbibliothek [Josef Bick], 22.2.1927, ebd.; Generaldirektion der Nationalbibliothek [Josef Bick] an das Bundesministerium für Unterricht, 24.2.1927 (Abschrift), ÖSA AdR NPA 671. 15 Vgl. die Meldung anlässlich Gregors Vortrag in der Gesellschaft für Theatergeschichte, Berlin, in:  Wiener Zeitung (27.2.1927), S.  9. 16 Vgl. Telegramm Joseph Gregor an den Generaldirektor der Österreichischen Natio- nalbibliothek [Josef Bick], 11.4.1927, ÖNB, GD/AVA 1927:  Darin schreibt Gregor aus Moskau „eintreffe Freitag mittags“, womit der 16. April der Tag der Ankunft in Wien wäre. In Gregors Personalakten im Archiv der Nationalbibliothek sind bloß Details hinsichtlich der Kontaktaufnahme mit Bibliotheken nachweisbar.
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Der lange Schatten des ›Roten Oktober‹ Zur Relevanz und Rezeption sowjet-russischer Kunst, Kultur und Literatur in Österreich 1918–1938
Titel
Der lange Schatten des ›Roten Oktober‹
Untertitel
Zur Relevanz und Rezeption sowjet-russischer Kunst, Kultur und Literatur in Österreich 1918–1938
Autor
Primus-Heinz Kucher
Herausgeber
Rebecca Unterberger
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-631-78199-9
Abmessungen
14.8 x 21.0 cm
Seiten
466
Kategorie
Kunst und Kultur
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