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Der lange Schatten des ›Roten Oktober‹ - Zur Relevanz und Rezeption sowjet-russischer Kunst, Kultur und Literatur in Österreich 1918–1938
Seite - 183 -
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Gregors Sowjetreise und Das russische Theater 183 „im weitgehenden Masse [!] zu propagandistischen Zwecken im Dienste ihrer Ideen ausnützen werden“. Jeder Kontakt mit der Sowjetunion sei gefährlich, da „erfahrungsgemäß jede Gelegenheit zu einer Propaganda benützt wird“. Zudem bestehe die Gefahr, das Ausland könne Wien als „Zentralstelle der sowjetrussi- schen Propaganda“ ansehen, gerade „auf einem propagandistisch so bedeutsa- men Gebiete, wie es das Theaterwesen ist“. Eine derartige Verbindung zwischen Wien und Moskau könne und wolle das Bundeskanzleramt offiziell nicht unter- stützen und spricht sich sohin aus Gründen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung gegen die Abhaltung der in Aussicht genommenen Ausstellung […] mit aller Entschiedenheit aus und stellt das drin- gende Ersuchen, der Generaldirektion der Nationalbibliothek ungesäumt die entsprechen- den Weisungen zukommen zu lassen.23 Dabei sollten die erforderlichen Absagen […] ohne Bezugnahme auf die vorliegende Verfügung in einer Weise vorgenommen werden, welche die einer zeitgerechten Fertigstellung der Ausstellung tatsächlich entgegenstehenden und eventuell bestehenden sonstigen technischen Hinder- nisse als ausschliesslichen [sic] Grund des Unterbleibens dieser Veranstaltung erscheinen lässt.24 So ist es auch geschehen. Die Bundestheater informierte man, dass „unvorherge- sehene, unüberwindliche Schwierigkeiten das Zustandekommen der geplanten Ausstellung im Redoutensaale […] unmöglich gemacht“25 hätten. Gregor erhielt einen Verweis, weil er Kontakte ohne Wissen des Ministeriums geknüpft hatte. „In Hinkunft wolle [sic] bei Veranstaltungen, die für die Öffentlichkeit bestimmt sind und die Mitwirkung ausländischer Faktoren erfordern, vor der Einleitung von Verhandlungen mit denselben die h.o. Ermächtigung eingeholt werden.“26 23 Weitere Liasse, April 1927. Abschrift pro Actis einer Note des Bundeskanzleramtes vom 31.  März  1927, ebd. Die Unterstreichungen im Original werden hier kursiviert wiedergegeben. 24 Abschrift pro Actis des Einsichtsaktes des BM. F.  Unterricht vom 8.  April  1927, ebd. 25 Joseph Bick an die Generaldirektion der Bundestheater, 12.  April  1927; vgl. auch:  Generaldirektor der Österreichischen Nationalbibliothek [Josef Bick] an die Generaldirektion der Bundestheater, 12.4.1927, ÖNB, GD/AVA 1927. 26 Abschrift pro Actis. Bundesministerium für Unterricht an Generaldirektor der Öster- reichischen Nationalbibliothek [Josef Bick], 8.  April  1927, ÖSA AdR NPA 671; vgl. auch:  Bundesministerium für Unterricht/Schmitz an Generaldirektor der Österrei- chischen Nationalbibliothek [Josef Bick], 8.4.1927, ÖNB, GD/AVA 1927. Eine hand- schriftliche Notiz zitiert Gregor zu einer Besprechung, dabei sei ihm Eigenmächtigkeit
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Der lange Schatten des ›Roten Oktober‹ Zur Relevanz und Rezeption sowjet-russischer Kunst, Kultur und Literatur in Österreich 1918–1938
Titel
Der lange Schatten des ›Roten Oktober‹
Untertitel
Zur Relevanz und Rezeption sowjet-russischer Kunst, Kultur und Literatur in Österreich 1918–1938
Autor
Primus-Heinz Kucher
Herausgeber
Rebecca Unterberger
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-631-78199-9
Abmessungen
14.8 x 21.0 cm
Seiten
466
Kategorie
Kunst und Kultur
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