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Der lange Schatten des ›Roten Oktober‹ - Zur Relevanz und Rezeption sowjet-russischer Kunst, Kultur und Literatur in Österreich 1918–1938
Seite - 262 -
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Olesya Bobrik262 in der ersten Hälfte des 20.  Jahrhunderts relativ genau nachgezeichnet werden. Nach knapp einem Jahrzehnt ihres Bestehens zählten Gustav Mahler, Arnold Schönberg, Franz Schreker, Max Reger und Richard Strauss zu den Komponis- ten des Verlags; alsbald kamen Leoš Janáček, Egon Wellesz, Béla Bartók, Alois Hába, Anton Webern, Ernst Krenek, Ottorino Respighi, Darius Milhaud, Alban Berg und viele andere hinzu. Namen zeitgenössischer russischer Komponisten gab es im UE-Katalog bis zu Beginn der 1920er Jahre jedoch nicht.1 Beginnend mit dem Jahre 1921, vor allem aber seit 1923–24, ging die UE daran, eine Art Kollektion russischer Musik anzulegen, indem Werke von Ver- lagen wie Russkoe muzykal’noeizdatel’stvo (Editions Russes de Musique), Bessel, Julius H.  Zimmermann, R.  Forberg und anderen erworben wurden. Über Igor’ Stravinskij, dessen Noten bei verschiedenen Verlagen  – Chester’а, Rossijskoe muzykal’noe izdatel’stvo (Editions Russes de Musique), R.  Forberg und Schott  – zusammengekauft wurden, wäre gesondert zu sprechen. Nach Vertragsab- schluss für bereits bei anderen Verlagen erstpublizierten Noten wurde ein neuer Umschlag gedruckt, auf welchem der Name zweier Verlage zu finden war:  der des ursprünglichen Verlagshauses und der der UE (s. Abb. 1). Auf diese Weise fanden zwischen 1923 und 1925 zahllose Werke zeitgenössischer russischer Komponisten Eingang in den UE-Katalog, in dem Sergej Rachmaninov mit 60, Sergej Prokof’ev mit 53, Nikolaj Metner mit 43, Stravinskij mit 32 und Aleksandr Skrjabin mit 38 Noten angeführt werden. Auffallend ist, dass die UE sich nicht nur an aktuellen Künstlern interessiert zeigte, sondern auch Vorkriegsausgaben von Werken kaum bekannter Komponisten, wie Anton Arenskij, Milij Balaki- rev, Reinhold Glière, Vasilij Kalinnikov, Sergej Ljapunov, Vladimir Rebikov und anderen erwarb. 1 Als Ausnahmen kann man den Sammelband von Stücken Anton Arenskijs und Anatolij Ljadovs Arensky-Liadow Album, herausgegeben von der UE gemeinsam mit C.F.W. Siegel’s Musikalienhandlung (R. Linnemann) im Jahr 1911, die mehrfach neuaufgelegt wurde, und Palestinskie Eskizy (Palästinensische Skizzen) für Klavier von Joachim Stučevskij, einem Emigranten russischer Herkunft (UE-Ausgabe 1919), ansehen.
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Der lange Schatten des ›Roten Oktober‹ Zur Relevanz und Rezeption sowjet-russischer Kunst, Kultur und Literatur in Österreich 1918–1938
Titel
Der lange Schatten des ›Roten Oktober‹
Untertitel
Zur Relevanz und Rezeption sowjet-russischer Kunst, Kultur und Literatur in Österreich 1918–1938
Autor
Primus-Heinz Kucher
Herausgeber
Rebecca Unterberger
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-631-78199-9
Abmessungen
14.8 x 21.0 cm
Seiten
466
Kategorie
Kunst und Kultur
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