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Der lange Schatten des ›Roten Oktober‹ - Zur Relevanz und Rezeption sowjet-russischer Kunst, Kultur und Literatur in Österreich 1918–1938
Seite - 274 -
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Olesya Bobrik274 bis zum 1.  Dezember  1930)29 sowie Mosolov (Inkrafttreten des Vertrags in der ersten Hälfte des Jahres 1927).30 3 Kooperationsaspekte aus der Sicht russischer Komponisten Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit der UE aus Sicht der sowjetischen Komponisten? Auskunft darüber geben Dokumente aus dem Archiv Mjaskovs- kijs, die im Rossijskij gosudarstvennyj archiv literatruy i iskusstva (dt.:  Russi- sches Staatsarchiv für Literatur und Kunst) erhalten sind:  Daraus ist zum Beispiel zu ersehen, dass sich seine Honorare in der UdSSR Mitte der 1920er Jahre nicht wesentlich von jenen in Österreich unterschieden;31 gegen Ende der 1920er Jahre verdiente er in Sowjetrussland sogar deutlich mehr. Der österreichische Verlag hatte jedoch zwei wichtige Vorteile gegenüber den sowjetischen:  zum einen gut sichtbare Werbeinitiativen in Europa und den USA, zum anderen den Schutz der Autorenrechte weltweit. Die Sowjetunion hatte die Berner Konvention näm- lich nicht ratifiziert und konnte ihren Autoren aus diesem Grund keinen Schutz ihrer Rechte im Ausland zusichern. Autoren, die im UE-Katalog geführt wur- den, standen mit ihren Rechten aber in den 1920er Jahren unter dem Schutz der österreichischen staatlich genehmigten Gesellschaft der Autoren, Komponisten und Musikverleger (AKM). Beim Werk-Ankauf aus der UdSSR war der UE offenbar nicht immer an deren stilistischer Neuartigkeit gelegen; die Komplettierung der russischen Kollektion, unter anderem durch Ankäufe bei Emigrantenverlagen, stand eher im Vordergrund. Allerdings garantierte die Herkunft der Musik aus dem Land des Bolschewismus in den 1920er Jahren an und für sich bereits Aufmerksam- keit:  Sie erlaubte Assoziationen mit der seitens der konservativen Musikkritik zur Diskreditierung tatsächlich Neuer Musik gerne bemühten Wortverbindung 29 S.S. Prokof’ev i N.Ja. Mjaskovskij. Perepiska. Moskva:  Sovetskij kompozitor, 1977, S.  252. Siehe auch Briefe von Dzimitrovskij an Mjaskovskij vom 9.  Oktober  1924 bis zum 7.  Jänner  1925. (RGALI. Bestand 2040. Verzeichnis 2.  Akte 140. Blatt 1–5). 30 Zwischen 28. 2.  und 29.7.1927. Quellen:  Brief von Dzimitrovskij an Mjaskovskij (28.2.1927) (RGALI. Bestand 2040. Verzeichnis 2.  Akte 140. Blatt 25 (Umschlag)); A. V. Mosolov. Stat’i i vospominanija. Moskva:  Sovetskij kompozitor, 1986 S.  17. 31 Verglichen mit der UdSSR gab es in Österreich niedrigere einmalige Auszahlungen beim Druck eines Werks, aber höhere Autorenabgaben (Tantiemen). Im Rahmen die- ses Artikels ist es nicht möglich, sämtliche diesbezüglich vorliegende Informationen anzuführen. Vgl. O.  Bobrik:  Venskoe izdatel’stvo „Universal Edition“ i muzykanty iz Sovetskoj Rossii. Istorija sotrudničestva v 1920–30-e gody. S.  137–140.
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Der lange Schatten des ›Roten Oktober‹ Zur Relevanz und Rezeption sowjet-russischer Kunst, Kultur und Literatur in Österreich 1918–1938
Titel
Der lange Schatten des ›Roten Oktober‹
Untertitel
Zur Relevanz und Rezeption sowjet-russischer Kunst, Kultur und Literatur in Österreich 1918–1938
Autor
Primus-Heinz Kucher
Herausgeber
Rebecca Unterberger
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-631-78199-9
Abmessungen
14.8 x 21.0 cm
Seiten
466
Kategorie
Kunst und Kultur
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