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Der lange Schatten des ›Roten Oktober‹ - Zur Relevanz und Rezeption sowjet-russischer Kunst, Kultur und Literatur in Österreich 1918–1938
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Evelyne Polt-Heinzl Otto Rudolf Schatz  – Die produktive Verbindung von Neuer Sachlichkeit und Proletkult1 Abstract: The interesting but long forgotten figure of the mainly graphic artist O.  R. Schatz will be explored in this paper in his manifold facets. Special attention deserves his often deserted industrial landscapes or his implicit and explicit cultural and critical comments on oppressive aspects of the technical-mechanical dysfunctions in his city drawings which can be seen as documents of his reception and elaboration of “Proletkult”. 1 Blinde Flecken im Moderne-Bild Avantgarde und Tradition haben meist eines gemeinsam:  die Schublade. Wer eine Lade mit heftigem Ruck zuschlägt, um eine neue aufzureißen, geht in der Regel sogleich an deren ordentliche Beschriftung  – um jede Verwechslung mit der gerade lautstark zugemachten auszuschließen. KünstlerInnen, die sich um den Ladenschrank der Kunstgeschichte prinzipiell nicht kümmern, versäumen die eigene Schubladisierung und dadurch eine wichtige Abzweigung auf dem Weg zur Kanonisierung. Otto Rudolf Schatz ist dafür ein gutes Beispiel. In seinem Fall standen einem Revival in den letzten Jahrzehnten auch einige prinzipielle Hindernisse entgegen. Viele seiner Arbeiten der 1920er Jahre sind in Publikationen der österreichischen Arbeiterbewegung erschienen und in ihrem Umfeld entstanden. Die Geschichte der Arbeiterbewegung in Österreich  – nach dem Höhepunkt der Ausstellung Mit uns zieht die neue Zeit, präsentiert im Jahre 1981, wo auch Werke von Schatz gezeigt wurden  – ist zunehmend ins Abseits geraten. Wo es nur mehr Arbeit- und Projektnehmer gibt, der Begriff „Arbeite- rin“ nur mehr als „Sexarbeiterin“ in Verwendung ist, wirkt engagierte Kunst aus dem Umfeld der Arbeiterbewegung veraltet und gestrig. Ein weiteres Problem war das Klischee vom Fehlen einer literarischen wie künstlerischen Avantgarde in der Ersten Republik, das sich erst seit einigen Jah- ren in Korrosion befindet. So wie in den meisten anderen Ländern war frei- lich auch in Österreich die avancierte Kunst nicht die staatstragende, aber wie 1 Für viele anregende Gespräche, wertvolle Hinweise und eine kritische Lektüre danke ich dem O.  R. Schatz-Experten Dietrich Kraft.
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Der lange Schatten des ›Roten Oktober‹ Zur Relevanz und Rezeption sowjet-russischer Kunst, Kultur und Literatur in Österreich 1918–1938
Titel
Der lange Schatten des ›Roten Oktober‹
Untertitel
Zur Relevanz und Rezeption sowjet-russischer Kunst, Kultur und Literatur in Österreich 1918–1938
Autor
Primus-Heinz Kucher
Herausgeber
Rebecca Unterberger
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-631-78199-9
Abmessungen
14.8 x 21.0 cm
Seiten
466
Kategorie
Kunst und Kultur
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