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Evelyne
Polt-Heinzl312
fort“41 und das Schlussbild zum Vers „Du, blühender Baum im Sorgenland, / Du,
unser Verband“. Auch in den drei Luitpold-Büchern sind die Illustrationen von
Schatz „Leistungen gegen den Text“ und zeigen allenfalls im Band Die neue Stadt
im Lobpreis über die Errungenschaften des Roten Wien mitunter eine Nähe zur
Proletkult-Ästhetik.
1929/30 arbeitete Schatz auch für die kurzlebige Initiative des Verlags Der
Strom, mit der „Roman-Rundschau“ Werke angesehener Schriftsteller im preis-
günstigen Zeitschriftenformat zugänglich zu machen. Schatz illustrierte ins-
gesamt vier Nummern: Band zwei: Stefan Zweigs Phantastische Nacht, Band
drei: H. G. Wells’ Der Unsichtbare, Band fünf: Jack Londons Vagabunden und
Band sechs: Frank Hellers Marco Polos Millionen. Für Alfred Markowitz, Kunst-
kritiker der Arbeiter-Zeitung, zählten bei der 59. Ausstellung des Hagenbundes
im November 1929 Schatz’ Holzschnitte – darunter die Illustrationen zu Jack
London – zum „Eindrucksvollsten, das die Ausstellung“ zu bieten hatte: „Es ist
nicht zu viel gesagt, wenn man seine oft ganz alltägliche Dinge darstellenden
Holzschnitte als monumental bezeichnet. Insbesondere die schlichte Größe
schwer arbeitender Kreaturen, ob es Menschen oder Tiere sind“.42 1936 illust-
rierte Schatz Upton Sinclairs Co-op. Der Weg der amerikanischen Arbeitslosen
zur Selbsthilfe, den letzten Band der Büchergilde Gutenberg, der im Prager Exil
noch erscheinen, aber im deutschen Sprachraum kaum mehr verbreitet werden
konnte.
Schatz war auch immer wieder bei Ausstellungen des Hagenbundes vertreten,
etwa im: Dezember 1931 (Moderne Österreichische Malerei), November 1932
(65. Ausstellung: Graphik), April 1933 (66. Ausstellung), Dezember 1933 (67.
Ausstellung), Mai 1934 (68. Ausstellung), Jänner 1935 (69. Ausstellung:
Graphik
und Gedächtniskollektion von Leopold Gottlieb), Oktober 1937 (74. Ausstel-
lung: Gemälde, Plastik, Graphik). 1936 fand eine Ausstellung von Aquarellen
gemeinsam mit Werken von Georg Ehrlich in der Neuen Galerie statt, und im
April 1937 wurden Werke von Schatz bei der Frühjahrsausstellung der Societé
royale des Beaux-Arts in Brüssel gezeigt.43
5 Der Mensch und der technische Fortschritt
1927/28 wendet sich Schatz in seiner Holzschnittserie Fabrik dem Thema Indus-
trieanlagen zu, wobei er viele der Motive auch als Aquarell ausführt. Die Bilder
41 Preczang, Die Stimme der Arbeit, unpag.
42 Alfred Markowitz: Hagenbund. In: Arbeiter-Zeitung (18.11.1929), S. 5.
43 Vgl. Husslein-Arco, Hagenbund, S. 249.
Der lange Schatten des ›Roten Oktober‹
Zur Relevanz und Rezeption sowjet-russischer Kunst, Kultur und Literatur in Österreich 1918–1938
- Titel
- Der lange Schatten des ›Roten Oktober‹
- Untertitel
- Zur Relevanz und Rezeption sowjet-russischer Kunst, Kultur und Literatur in Österreich 1918–1938
- Autor
- Primus-Heinz Kucher
- Herausgeber
- Rebecca Unterberger
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-631-78199-9
- Abmessungen
- 14.8 x 21.0 cm
- Seiten
- 466
- Kategorie
- Kunst und Kultur