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Rudolf Eitelberger von Edelberg - Netzwerker der Kunstwelt
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12 Vorworte der herausgebenden Institutionen Ein kulturpolitischer Visionär Der vorliegende Sammelband beleuchtet die vielen Facetten des Wirkens von Rudolf Eitelberger aus Anlass seines 2017 gefeierten 200.  Geburtstags. Eitelberger ist Ein- geweihten zu Recht als genialer »Macher« vertraut, war aber bisher zu Unrecht wenig erforscht und ist einer breiteren Öffentlichkeit noch immer kaum bekannt. Zu seinen Großtaten zählen neben der Einrichtung des Fachs Kunstgeschichte an der Universi- tät Wien die Gründung und langjährige Leitung des k.  k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie (das heutige MAK) und der diesem ursprünglich angegliederten Kunstgewerbeschule (heute Universität für angewandte Kunst). Das Museum wurde zum Zentrum der von Eitelberger als Ordinarius für Kunstgeschichte entwickelten Strategie, durch Orientierung des Kunstgeschichtestudiums am einzelnen Kunstobjekt die Bedeutung philosophischer Ästhetik für diese Disziplin zurückzudrängen. Mit dem Museum hatte er die Voraussetzungen dafür geschaffen, »einen künstlerischen An- schauungsunterricht für Studierende der Universität zu ertheilen«1. Das  – durchaus damit verbundene  – andere große Thema Eitelbergers war die nach- haltige qualitative Verbesserung des österreichischen Kunstgewerbes. Eitelberger er- kannte, dass die Hebung des kulturellen Geschmacks ein effektiver Mechanismus zur Stärkung des Bürgertums und zur Ankurbelung des Konsums von Qualitätsprodukten ist. In den damit verbundenen Anreizen zur Verbesserung der künstlerischen Qualität sah er eine wesentliche Voraussetzung für die Steigerung der kulturellen Wettbewerbs- fähigkeit der Habsburgermonarchie. In Rudolf Eitelberger in erster Linie einen ehrgeizigen und umtriebigen Kulturideo- logen zu sehen, wird ihm meines Erachtens nicht gerecht. Die von ihm vorangetriebene Kunstgewerbereform hatte nicht allein den Zweck, die Habsburgermonarchie mit der »soft power« von Kultur international zu stärken, sondern war mit ihrer Strahlkraft zu- gleich Voraussetzung für die Verwirklichung einer gesellschaftspolitischen Vision : die Industrialisierung und den gehobenen künstlerisch-kulturellen Anspruch zu verbinden und damit die Weiterentwicklung eines selbstbewussten Bürgertums entscheidend zu fördern. Das »System Eitelberger« im Sinne eines Geflechts ineinandergreifender und aufeinander angewiesener Strukturen und Mechanismen schuf damit auch den Nähr- boden, auf dem sich in der Folge gleichsam explosionsartig die Wiener Moderne ent- wickeln konnte  – man denke etwa an die zentrale Forderung der Wiener Secession, die hohe bildende Kunst und die »niedrige«, weil konkretem Nutzen verpflichtete an- 1 R. Eitelberger von Edelberg, Zur Publication des Libro della Pittura des Leonardo da Vinci nach der vatikanischen Handschrift, in : Repertorium für Kunstwissenschaft, 4, 1881, S.  280–292, hier S.  281. Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN
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Rudolf Eitelberger von Edelberg Netzwerker der Kunstwelt
Titel
Rudolf Eitelberger von Edelberg
Untertitel
Netzwerker der Kunstwelt
Autoren
Julia Rüdiger
Eva Kernbauer
Kathrin Pokorny-Nagel
Raphael Rosenberg
Patrick Werkner
Tanja Jenni
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20925-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
562
Kategorie
Biographien
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Rudolf Eitelberger von Edelberg