Seite - 16 - in Rudolf Eitelberger von Edelberg - Netzwerker der Kunstwelt
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16 E. Kernbauer, K. Pokorny-Nagel, J. Rüdiger, R. Rosenberg, P. Werkner und T. Jenni
Eitelberger auf sämtlichen Feldern der Künste aktiv gestaltend war. Sie zeichnen die
Zweige eines Netzwerks auf, in dem er mit Politikern, Künstlern und Gelehrten in Ver-
bindung stand. Dieses Netzwerk ermöglichte es ihm, über Jahrzehnte hinweg die Wie-
ner Kunstwelt vor dem Horizont internationaler Entwicklungen maßgeblich zu prägen
und Veränderungen zu bewirken, deren Relevanz weit über Wien hinausreicht – von
der Etablierung einer akademischen Kunstgeschichte bis zur Ausbildung von Künst-
lern (und Künstlerinnen !), von der Professionalisierung und Gründung von Museen
bis zur Reform des Kunstgewerbes, von der Publikation von Kunstdenkmälern bis zur
Gestaltung der historistischen Ringstraße. Das unterscheidet Eitelberger von den oben
genannten und von vielen anderen (Wiener) Kunsthistorikern : Er war zwar außeror-
dentlich gelehrt und seine Publikationsliste sucht ihresgleichen ; Kunstgeschichte war
für ihn dennoch nur der Ausgangspunkt, von dem aus er das gesamte Wiener Kunst-
system seiner Zeit nachhaltig prägte.
Die Beiträge des vorliegenden Bandes sind nach den verschiedenen Aspekten von
Eitelbergers Wirken gegliedert : Kunsttheorie, Kunst- und Kulturpolitik, Kunstkritik.
Im Anhang wird ein erstes (sicherlich vorläufiges) Schriftenverzeichnis Eitelbergers zur
Verfügung gestellt, eine Übersicht über die von ihm in Wien gehaltenen Lehrveranstal-
tungen und ein Verzeichnis der Bücher aus seinem Besitz in der MAK-Bibliothek und
Kunstblättersammlung. Diese Materialien seien weiteren Forschungen dienlich, zu de-
nen der vorliegende Band einen Anstoß geben möchte. Vorerst aber sei an dieser Stelle
mit einer kurzen Darstellung des Wirkens Eitelbergers an unseren drei Institutionen
der Stand der bisherigen Forschung in Erinnerung gerufen.
Kunstgeschichte an der Universität Wien
Der in Olmütz geborene Rudolf Eitelberger von Edelberg studierte nach Abbruch sei-
nes Studiums der Rechtswissenschaften an der Olmützer Universität ab 1837 an der
Universität Wien Philosophie, klassische Philologie und Ästhetik.1 Seine Laufbahn
als Universitätslehrer begann 1839/40 als Assistent Franz Fickers, des Professors für
klassische Philologie und Ästhetik, der jedes zweite Jahr »nach eigenen Heften« eine
einstündige Vorlesung zur Kunstgeschichte hielt. 1847 wurde Eitelberger gestattet, als
1 Vgl. E. Nebel, Die kunstpädagogischen Ideen, Theorien und Leistungen Rudolf von Eitelbergers
(phil. Diss.), Wien 1980, S. 21. Einen biografischen Überblick geben J. von Falke, Rudolf von
Eitelberger. Nekrolog, in : Wiener Zeitung, 20., 21. u. 22.
Mai 1885 und J. Folnesics, Rudolf Eitel-
berger von Edelberg, in : Allgemeine Deutsche Biographie, Bd.
55, 1910, S.
734–738 (siehe S.
441–
446 in diesem Band).
Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN
Rudolf Eitelberger von Edelberg
Netzwerker der Kunstwelt
- Titel
- Rudolf Eitelberger von Edelberg
- Untertitel
- Netzwerker der Kunstwelt
- Autoren
- Julia Rüdiger
- Eva Kernbauer
- Kathrin Pokorny-Nagel
- Raphael Rosenberg
- Patrick Werkner
- Tanja Jenni
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20925-6
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 562
- Kategorie
- Biographien