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Rudolf Eitelberger von Edelberg - Netzwerker der Kunstwelt
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24 E. Kernbauer, K. Pokorny-Nagel, J. Rüdiger, R. Rosenberg, P. Werkner und T. Jenni der integrierten Kunstgewerbeschule Rücksicht nahm. Insbesondere bei der Ausstattung legten Eitelberger und Ferstel Wert auf die Verwendung hochwertiger Materialien und Techniken, die dem künstlerischen Nachwuchs als Anschauungsbeispiele dienen sollten.19 Aus Kostengründen fiel die Entscheidung auf einen Materialbau, doch die Fassade wurde durch steinerne Elemente wie Sockel, Portal und Fensterlaibungen als Monumentalbau hervorgehoben. Die später anschließende Kunstgewerbeschule planten Ferstel und Eitel- berger ebenfalls als Ziegelbau, doch in einer graduellen Abstufung mit Fassadenornamen- ten aus Terrakotta.20 In beiden Bauprojekten gelang es Eitelberger unter Zuhilfenahme des befreundeten Architekten, seine kunst- und architekturtheoretischen Vorstellungen an zwei kleineren Ringstraßenbauten umzusetzen.21 Als Ordinarius für Kunstgeschichte nahm er ab 1863 auf das Entstehen und die Gestaltung des Hauptgebäudes der Univer- sität Wien und so den Ort des Instituts für Kunstgeschichte bis zur Übersiedelung in das Neue Institutsgebäude (NIG) in den 1960er Jahren Einfluss. Neben stilistischen Fragen beriet sich der Architekt Ferstel mit Eitelberger insbesondere über Fragen der Ikonogra- fie und Gemeinschaftsstiftung. So belegt die in der Wienbibliothek im Rathaus erhaltene Korrespondenz einen Austausch der beiden über das Skulpturenprogramm der Fassade, und in der Gestaltung des Arkadenhofs als Ehrenhalle nimmt Ferstel Bezug auf Eitel- bergers Idee einer identitätsstiftenden österreichischen Geschichtsgalerie.22 Die drei Institutionen, die hier auf ihren Gründer zurückblicken, verdanken Eitel- berger daher nicht nur ihre Entstehung, sondern auch jeweils ihre Hauptgebäude, die jedes für seine Bauaufgabe wieder vorbildhaft wurde. Bevor jedoch die Architektur Beispielcharakter ausbilden konnte, waren es die Ini- tiativen Eitelbergers selbst, die zur Nachahmung motivierten. So wie das k. k. Österrei- chische Museum für Kunst und Industrie seine Entstehung dem South Kensington Museum verdankte, wurde es selbst zum Vorbild für zahlreiche Gründungen am europäischen Festland, wie 1867 in Berlin, 1868–1873 in Leipzig, 1869–1877 in Hamburg. Auch in den österreichischen Kronländern kam es nach dem Wiener Vorbild zu Museums- gründungen, 1873 in Brünn, 1874 in Prag, 1875 in Reichenberg und 1877 in Lemberg 19 H. Ferstel, Österreichisches Museum für Kunst und Industrie, in : Allgemeine Bauzeitung, 36, 1871, S.  351–355. 20 H. Ferstel, Die Kunstgewerbeschule des k. k. österreichischen Museums in Wien, in : Allgemeine Bauzeitung, 46, 1881, S.  46–48. 21 Zu Eitelbergers architekturtheoretischen Ansprüchen mehr in den Beiträgen von Timo Hagen und Jindřich Vybíral in diesem Band. 22 Siehe Entwurf des Fassadenprogramms der Universität, Wienbibliothek im Rathaus, H.I.N.  23.468 ; Brief von Ferstel an Eitelberger vom 19.  Juni 1879, ebenda, H.I.N.  22.860 ; R. Ei- telberger von Edelberg, Eine österreichische Geschichtsgalerie, in : Oesterreichische Revue, 4, 1866, S.  121–137. Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN
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Rudolf Eitelberger von Edelberg Netzwerker der Kunstwelt
Titel
Rudolf Eitelberger von Edelberg
Untertitel
Netzwerker der Kunstwelt
Autoren
Julia Rüdiger
Eva Kernbauer
Kathrin Pokorny-Nagel
Raphael Rosenberg
Patrick Werkner
Tanja Jenni
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20925-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
562
Kategorie
Biographien
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