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Rudolf Eitelberger von Edelberg - Netzwerker der Kunstwelt
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Der Kunsthistoriker Rudolf von Eitelberger und die Autonomieästhetik seiner Zeit 37 mischen getrennt. In diesem Sinn war für Eitelberger auch die »awareness of diversity«, wie die Kunsthistorikerin Diana Reynolds-Cordileone diese Haltung einmal bezeichne- te,11 eine essentielle Basis, die zu Österreichs bzw. Habsburgs Größe geführt habe. Aus dieser Perspektive versuchte er das Österreichische Museum für Kunst und Industrie als supranationalen und unparteiischen »Wächter«12 österreichischer Volkskunst zu posi- tionieren, im weiteren Sinne strategisch als eine Institution, »that addressed internal economic concerns«13. Diese Einstellung fand unter anderem im intensiven Export des Typs der Kunstgewerbeschule innerhalb der Habsburgermonarchie Ausdruck.14 Eitelbergers Quelleneditionen Auch bei jenen Unternehmungen, die der umtriebige Eitelberger auf scheinbar rein wis- senschaftlichem Terrain begründete, hatte er stets den größeren Rezipientenkreis im Blick. Dies gilt etwa für die von ihm initiierte Edition der Quellenschriften für Kunst- geschichte und Kunsttechnik des Mittelalters und der Renaissance ab dem Jahr 1870,15 die Eitelberger »in deutscher Übersetzung einem grösseren Publicum zugänglich machen«16 wollte. Allerdings konnte nur ein Bruchteil dieses ambitionierten Vorhabens realisiert werden. Bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass es dem studierten Philologen Eitel- berger nicht nur um die editorische Qualität seines Projekts ging, sondern vor allem um eine erstmalige deutsche Bearbeitung der Quellen, da, wie er feststellte, mit der Ausnahme der Schriften Giorgio Vasaris (1511–1574) die wichtigsten Schriften nicht in deutscher Übersetzung vorlagen.17 Dementsprechend legte er auf eine Bereitstellung von Übersetzungen und Kommentaren besonderes Gewicht.18 Aus seinem Vorhaben, auf jeden Fall Übersetzungen der Quellen anzufertigen sowie auf ihre Verständlichkeit 11 Reynolds-Cordileone, Austrian Museum (zit. Anm.  7), S.  137. 12 Ebenda, S.  138. 13 Rampley, Design Reform (zit. Anm.  10), S.  251. 14 Vgl. Vasold, Riegl (zit. Anm.  3), S.  68 f.; Rampley, Vienna School (zit. Anm.  3), S.  121. 15 Vgl. A. Dobslaw, Die Wiener »Quellenschriften« und ihr Herausgeber Rudolf Eitelberger von Edelberg. Kunstgeschichte und Quellenforschung im 19.  Jahrhundert (Wiener Schriften zur Kunstgeschichte und Denkmalpflege, Bd. 1), Berlin/München 2009 ; M. Rampley, The Idea of a Scientific Discipline : Rudolf von Eitelberger and the Emergence of Art History in Vienna, 1847– 1873, in : Art History, 34, 2011, H. 1, S.  54–79, hier S.  67 f.; Rampley, Vienna School (zit. Anm.  3), S.  26–28. 16 Eitelberger (1870), zitiert nach : Dobslaw, Quellenschriften (zit. Anm.  15), S.  23 (mit Quellen- nachweis). 17 Ebenda, S.  25. 18 Ebenda.
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Rudolf Eitelberger von Edelberg Netzwerker der Kunstwelt
Titel
Rudolf Eitelberger von Edelberg
Untertitel
Netzwerker der Kunstwelt
Autoren
Julia Rüdiger
Eva Kernbauer
Kathrin Pokorny-Nagel
Raphael Rosenberg
Patrick Werkner
Tanja Jenni
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20925-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
562
Kategorie
Biographien
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Rudolf Eitelberger von Edelberg