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Rudolf Eitelberger von Edelberg - Netzwerker der Kunstwelt
Seite - 42 -
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42 Werner Telesko das Konzept des Musikwissenschaftlers sicher wesentlich stärker dem geistigen Erbe des Philosophen Zimmermann41 als jenem des Kunsthistorikers Eitelberger. Eitelberger als habsburgischer »Kunstpolitiker« Es ist kennzeichnend, dass der eingangs skizzierte Kern von Eitelbergers Tätigkeitsfel- dern schon im Ursprung mit ausgesprochen praktischen Aspekten verbunden war, da der Herausgeber bereits in der Ankündigung der Reihe der Quellenschriften die Edi- tion kunstgeschichtlicher Texte »in directem Zusammenhange mit den Bestrebungen«42 des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie sah. Eitelberger erwartete sich dabei offenbar positive Auswirkungen auf die Kunst- und Geschmacksbildung sowie in der Folge auf den Nationalwohlstand.43 Kunst und Wissenschaft schufen aus sei- ner Perspektive eine geeignete Basis, die in der Folge von der Industrie zur Förderung der gewerblichen Tätigkeit aufgenommen werden sollte. Eitelbergers »therapeutischer« Zugang, wie dies einmal der Kunsthistoriker Edwin Lachnit bezeichnete,44 charakteri- siert diese spezifische Art von Funktionalität seiner Unternehmungen, die Wissenschaft keineswegs um ihrer selbst willen begreift, sondern diese in ein fein systematisiertes Geflecht von Bestrebungen einbaut, die vor allem dem Zweck geschuldet sind, auf die  – aus Eitelbergers Sicht  – negativen Entwicklungen in Kunst und Kunstindustrie zum Wohl der Monarchie korrigierend zu reagieren. Eitelbergers Schriften zur österreichischen Kunst So nimmt es auch nicht wunder, wenn als Ausgangspunkt für Eitelbergers umfangrei- che schriftstellerische Tätigkeit ein Negativbefund dient : Ihm zufolge hatte nämlich die österreichische Malerei und Plastik in der Zeit des Klassizismus und der Romantik einen veritablen Niedergang erlebt. Die Weltausstellungen der Jahre 1851, 1855 und 1862 hätten zudem deutlich gezeigt, wie schlecht es um die österreichische Kunstindus- trie im europäischen Vergleich bestellt war.45 Diesen seiner Einschätzung nach äußerst 41 Ebenda, S.  44 f. 42 Eitelberger (1870), zitiert nach : Dobslaw, Quellenschriften (zit. Anm.  15), S.  34 (mit Quellen- nachweis). 43 Ebenda, S.  34 f. 44 E. Lachnit, Die Wiener Schule der Kunstgeschichte und die Kunst ihrer Zeit, Wien/Köln/Wei- mar 2005, S.  8 ; Dobslaw, Quellenschriften (zit. Anm.  15), S.  136. 45 Vgl. Vasold, Riegl (zit. Anm.  3), S.  60. Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN
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Rudolf Eitelberger von Edelberg Netzwerker der Kunstwelt
Titel
Rudolf Eitelberger von Edelberg
Untertitel
Netzwerker der Kunstwelt
Autoren
Julia Rüdiger
Eva Kernbauer
Kathrin Pokorny-Nagel
Raphael Rosenberg
Patrick Werkner
Tanja Jenni
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20925-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
562
Kategorie
Biographien
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Rudolf Eitelberger von Edelberg