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Rudolf Eitelberger von Edelberg - Netzwerker der Kunstwelt
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Der Kunsthistoriker Rudolf von Eitelberger und die Autonomieästhetik seiner Zeit 45 [sic !] sollten einander näher rücken, ich möchte sagen eine ideale Ehe eingehen, um jene staatliche Mission zu erfüllen, welche auf der einen Seite der Geschichtsforschung, auf der andern [sic !] der Geschichtsmalerei zukommt«60. Die Funktionalisierung kunstgeschichtlicher Forschung durch Eitelberger Aus letzterem Passus wird besonders deutlich, wie Eitelberger eine restlose Engführung zwischen wissenschaftlicher Forschung und künstlerischer Praxis als Ziel vor Augen schwebt, wobei ihm zufolge die unterschiedlichen Wirkungsradien von Wissenschaft und Kultur den Prinzipien des Staatsgedankens untergeordnet sein müssen. Konse- quenterweise anempfiehlt er den Künstlern, »den großen Staatsgedanken, der in der ös- terreichischen Geschichte so deutlich zu Tage tritt, als den leitenden Grundgedanken«61. Bei verschiedensten Anlässen wird diese Art der Funktionalisierung von bildender Kunst und kunstgeschichtlicher Forschung  – zugunsten (scheinbar höherer) politischer Ziele  – deutlich : Wenn Eitelberger von der Bedeutung des berühmten Diokletian-Pa- lasts in Split (Dalmatien) spricht, dann hat er offenbar primär die Instrumentalisierung des reichen kulturellen Erbes der Spätantike am Balkan für die Habsburgermonarchie unter den Gesichtspunkten von Patriotismus, renovatio des römischen Imperiums und Traditionspflege im Blick.62 Matthew Rampley sprach in diesem Zusammenhang kenn- zeichnenderweise von den »imperial attitudes«63 Eitelbergers. 60 R. Eitelberger von Edelberg, Geschichte und Geschichtsmalerei. Festrede aus Anlass der Habsburgfeier am 22.  December 1882 in der Kunstgewerbeschule des k. k. Oesterreichischen Mu- seums, Wien 1882, S.  5. 61 Ebenda, S.  7. Mit dem Postulat der Förderung von Geschichtskunst durch den Staat bewegt sich Eitelberger in einer Traditionslinie, die bis auf Initiativen Joseph Freiherr von Hormayrs (1781/82– 1848) und Leopold Kupelwiesers (1796–1862) zurückgeht, vgl. W. Telesko, Geschichtsraum Ös- terreich. Die Habsburger und ihre Geschichte in der bildenden Kunst des 19.  Jahrhunderts, Wien/ Köln/Weimar 2006, S.  314 f. 62 Vgl. Rampley, Art History (zit. Anm.  24), S.  450–453 (zu Eitelbergers Studien über die mittelal- terlichen Monumente Dalmatiens [1862]) ; Rampley, Eitelberger (zit. Anm.  15), S.  64 ; G. Vasold, Entre histoire de l’art à Vienne et archéologie en Dalmatie, Alois Riegl et la question d’un nouveau rapport au patrimoine romain, in : Revue germanique internationale, 16, 2012, S.  43–55, hier S.  47 f.; ders., Der Blick in den tragischen Spiegel. Zur kunsthistorischen Erforschung der Spätantike in Wien um 1900, in : E. Marosi/G. Klaniczay (Hg.), The Nineteenth-Century Process of »Mu- sealization« in Hungary and Europe (Collegium Budapest, Workshop series, 17), Budapest 2006, S.  91–112 ; Rampley, Vienna School (zit. Anm.  3), S.  23–25. 63 Rampley, Art History (zit. Anm.  24), S.  456 ; Rampley, Vienna School (zit. Anm.  3), S.  76.
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Rudolf Eitelberger von Edelberg Netzwerker der Kunstwelt
Titel
Rudolf Eitelberger von Edelberg
Untertitel
Netzwerker der Kunstwelt
Autoren
Julia RĂĽdiger
Eva Kernbauer
Kathrin Pokorny-Nagel
Raphael Rosenberg
Patrick Werkner
Tanja Jenni
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20925-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
562
Kategorie
Biographien
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Rudolf Eitelberger von Edelberg