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Rudolf Eitelberger von Edelberg - Netzwerker der Kunstwelt
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80 Alexander Auf der Heyde Zeichnenschule« sowie die »Kunst- und Gewerkschule« zu vereinen und daraus eine unabhängige »allgemeine […] Zeichnen und Modellirschule« zum Zwecke der höheren Ausbildung der Kunsthandwerker zu gründen. Neben dem praktischen Unterricht sieht dieses Projekt auch theoretische Vorträge vor, damit die Schüler »aus dem bloß sklavi- schen geistlosen Nachahmen herauskommen«.37 Gerade um dem anonymen Mechanismus der ›seelenlosen‹ industriellen Produk- tion zu begegnen, betont Eitelberger im Rahmen seiner Vorlesungen ganz im Sinne der Schellingianer die »unendliche Individualität« des Künstlers, erteilt aber gleichfalls jeglichem romantischem Subjektivismus eine klare Absage :38 »Denn der Künstler darf nicht in ein bloßes Sehnen aufgehen, er muß sich objektiviren, und das, was sich so objektiviert, muß als ein erfaßen und erkennen neu erscheinen.«39 Diese mit besonderer Emphase vorgetragene Individualität des sich im Kunstwerk objektivierenden Künst- lers erlaubt es dem kritischen Betrachter, die »in unmittelbarer Einheit im Kunstwerke« wahrnehmbaren weltanschaulichen, nationalen und individuellen Elemente zu erken- nen und erfassen.40 Aus diesem Grund misst Eitelberger in seinen Vorlesungen dem Verhältnis der Kunst zur Weltanschauung besondere Bedeutung bei : Dabei spricht er von drei großen historischen Phasen (orientalisch, griechisch und christlich), was wohl auch auf seine Beschäftigung mit Hegels Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte (1837) zurückzuführen ist.41 Allerdings betont er in diesem Zusammenhang, dass diese drei unterschiedlichen Weltanschauungen »weder die Welt [betreffen,] noch schließen sie andere in anderen Gebieten berechtigte Völker aus« : Es handelt sich demzufolge nicht um Kunstformen, so wie Hegel sie im zweiten Teil seiner Vorlesungen über die Ästhetik mit der Unterteilung in symbolisch, klassisch und romantisch zum Ausgangs- punkt eines historischen Entwicklungsschemas macht, sondern eher um ein pluralisti- 37 Zit. nach der ausführlichen Darstellung in Koschnick, Franz Kugler (zit. Anm.  35), S.  211. 38 Eitelberger, Programm der Vorlesungen »über Theorie der bildenden Künste« (zit. im An- hang, S.  98), Bl.  2r. Vgl. dazu F.  W.  J. Schelling, Texte zur Philosophie der Kunst, Stuttgart 1982, S.  251 f., und zur Schelling-Rezeption S. Richter, A history of poetics : German scholarly aesthe- tics and poetics in international context, 1770–1960, Berlin/New York 2010, S.  91–93. In seiner Re- zension von Ludwig Merz’ im Neuen Repertorium für theologische Literatur und kirchliche Statistik er- schienener Arbeit Schelling und die Theologie (1845) äußert sich Eitelberger sehr kritisch über Schel- ling, dessen Intuitionen er schätzt, während er ihm einen allzu laxen Umgang mit der »positiven« Religion vorwirft. Vgl. R. Eitelberger von Edelberg, Rezension von : Ludwig Merz, Schelling und die Theologie, Berlin 1845, in : Oesterreichische Blätter für Literatur und Kunst, 2, 1845, Nr.  66, 03.06., S.  513–515. 39 Eitelberger, Programm der Vorlesungen »über Theorie der bildenden Künste« (zit. im Anhang, S.  98), Bl.  2r. 40 Ebenda, S.  98, Bl.  D. 41 Ebenda, S.  99, Bl.  D–E. Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN
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Rudolf Eitelberger von Edelberg Netzwerker der Kunstwelt
Titel
Rudolf Eitelberger von Edelberg
Untertitel
Netzwerker der Kunstwelt
Autoren
Julia Rüdiger
Eva Kernbauer
Kathrin Pokorny-Nagel
Raphael Rosenberg
Patrick Werkner
Tanja Jenni
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20925-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
562
Kategorie
Biographien
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Rudolf Eitelberger von Edelberg