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Rudolf Eitelberger von Edelberg - Netzwerker der Kunstwelt
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»Die grosse Einheit der Kunst« 81 sches Modell des geschichtlichen Fortschritts im Sinne von Herders Auch eine Philo- sophie der Geschichte zur Bildung der Menschheit (1774), das jeder Nation und Epoche ihren entsprechenden Wert zugestehen will.42 Von dieser Prämisse der Gleichwertigkeit historischer Kulturen ausgehend skizziert Eitelberger in seinem Vorlesungsmanuskript eine Art Weltkunstgeschichte, die er unter Hinzuziehung der maßgeblichen Über- blickswerke (Müller, Kugler, Schnaase) seinen Hörern erörtert.43 In den Paragraphen  26–30 geht der Vortragende auf die im Kunstwerk erfassbare Nationalität als eigentlichen »Träger der Weltanschauung« ein : ein für seine Kunsttheo- rie (sowie später auch für seine kunsthistorische Methodik) eminent wichtiges Problem, das angesichts der verstärkt in Erscheinung tretenden Nationalitätenfrage im Vielvöl- kerstaat zunehmend auch politisch relevant ist und zu dem Eitelberger im Rahmen seiner Tätigkeit als Redakteur der Wiener Zeitung klar Stellung bezieht.44 In seinem Vorlesungsprogramm bringt er das Problem apodiktisch mit dem Ausspruch »Ohne Nationalität keine Kunst« auf den Punkt.45 Auch in diesem Fall geht der Blick zunächst von zeitgenössischen Fällen aus : Eitelberger beklagt in diesem Zusammenhang den »Verfall der Kunst mit dem Hereinziehen fremder Elemente« und bezieht sich dabei in erster Linie auf den Einfluss der französischen Moderne auf die europäische Malerei des frühen 19.  Jahrhunderts sowie auf den immerfort kritisierten »moderne[n] Kos[mo] politismus« der Münchner Malerei, welcher er das Beispiel der belgischen Malerei mit ihrem bewussten Rückgriff auf flämische Tradition entgegensetzt.46 Allerdings ist be- merkenswert, dass Eitelberger sich auch in diesem Zusammenhang Rumohrs Kritik an dem von Winckelmann, Mengs und den Weimarer Kunstfreunden vertretenen univer- 42 Ebenda, S.  99, Bl.  D. 43 Vgl. Locher, Kunstgeschichte als historische Theorie der Kunst (zit. Anm.  29), S.  236–254, und den Beitrag von Georg Vasold im vorliegenden Band. 44 So verurteilt er am 13.10.1848 die zunehmend erstarkenden separatistischen Strömungen, fordert eine »Entnationalisierung« sowie »Entkirchlichung« des Staates und äußert den Wunsch nach um- fassender Versöhnung und gegenseitiger Achtung der Nationen im Vielvölkerstaat. R. Eitelber- ger von Edelberg, Wien, 13.  Oct., in : Abend-Beilage zur Wiener Zeitung, Nr.  183, 13.10.1848, S.  720. 45 Eitelberger, Programm der Vorlesungen »über Theorie der bildenden Künste« (zit. im Anhang, S.  100), Bl.  2v. Allgemein dazu vgl. H. Locher, Stilgeschichte und die Frage nach der »nationalen Konstante«, in : Zeitschrift für schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, 53, 1996, S.  285– 294. 46 Eitelberger, Programm der Vorlesungen »über Theorie der bildenden Künste« (zit. im Anhang, S.  100), Bl.  2v ; Eitelberger, Antrittsrede (zit. Anm.  5), S.  50 f. Vgl. dazu R. Schoch, Die »belgi- schen Bilder« : zu einem Prinzipienstreit der Historienmalerei des 19.  Jahrhunderts, in : Streit um Bilder : von Byzanz bis Duchamp, Berlin 1997, S.  161–179 ; Ch. Scholl, Revisionen der Romantik : zur Rezeption der »neudeutschen Malerei«, 1817–1906, Berlin 2012, S.  104–117, S.  154–162.
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Rudolf Eitelberger von Edelberg Netzwerker der Kunstwelt
Titel
Rudolf Eitelberger von Edelberg
Untertitel
Netzwerker der Kunstwelt
Autoren
Julia Rüdiger
Eva Kernbauer
Kathrin Pokorny-Nagel
Raphael Rosenberg
Patrick Werkner
Tanja Jenni
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20925-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
562
Kategorie
Biographien
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Rudolf Eitelberger von Edelberg