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Rudolf von Eitelberger
– Architekturkritik 179
von diesem repräsentierten Kultur) zu streben.18 Entsprechend kritisch sah Eitelberger
auch die von ihm sogenannte romantische Architektur und deren Wiener Hauptwerk,
die Hofoper von Eduard van der Nüll und August Sicard von Sicardsburg (1861–
1869), mit ihrer freien Kombination von Stilelementen unterschiedlicher Provenienz
(Abb. 1).19 Das angemessene Verhältnis von künstlerischer Freiheit und Berücksich-
tigung der ›historisch korrekten‹ Grundprinzipien eines jeden Stils war für Eitelberger
ein wichtiges Kriterium bei der Beurteilung zeitgenössischer Architektur. Demnach
lehnte er auch ein gleichsam archäologisches Kopieren von Einzelformen, das eine An-
passung der Traditionen an die Bedürfnisse der Gegenwart ausschloss, ab.20 Der letzt-
genannte »Irrweg« sei insbesondere eine »deutsche Krankheit«, die mit »dem Drange
dieser Nation nach Gründlichkeit« zusammenhänge.21
18 Ebenda, S.
11.
19 A. Pötschner/R. Franz, Der Wiener Styl. Stildebatten während der Entstehung der Ringstraße,
in : Stühlinger (Hg.), Vom Werden der Wiener Ringstraße (zit. Anm.
5), S.
276–295, hier S.
279–
281.
20 Eitelberger, Kirchliche Architektur (zit. Anm.
3), insb. S.
10, S.
12.
21 Ebenda, S.
11.
Abb. 1 : Wien, k. k. Hof-Operntheater, Eduard van der Nüll und August Sicard von Sicardsburg, historische
Ansichtskarte aus dem Verlag Ledermann, 1907, Wien, Österreichische Nationalbibliothek.
Rudolf Eitelberger von Edelberg
Netzwerker der Kunstwelt
- Titel
- Rudolf Eitelberger von Edelberg
- Untertitel
- Netzwerker der Kunstwelt
- Autoren
- Julia Rüdiger
- Eva Kernbauer
- Kathrin Pokorny-Nagel
- Raphael Rosenberg
- Patrick Werkner
- Tanja Jenni
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20925-6
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 562
- Kategorie
- Biographien