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Rudolf Eitelberger von Edelberg - Netzwerker der Kunstwelt
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Rudolf von Eitelberger und die Wiener Bildhauerschule 225 Dieses klare Plädoyer für ein strengeres Erziehungssystem verknüpft Eitelberger mit der Forderung, den österreichischen Bildhauern anspruchsvolle Aufträge zu monumentalen Werken zu geben, damit sie sich daran erproben können und an der gestellten Aufgabe wachsen. Doch kehren wir zurück zu Eitelbergers Analyse der vorrevolutionären ersten Hälfte des 19.  Jahrhunderts, in der Kirche, Staat und Adel als Auftraggeber von monumen- talen Werken der Bildhauerei kaum in Erscheinung traten. Die Ursache für die im in- ternationalen Vergleich auffallend große Zurückhaltung bei Aufträgen für öffentliche Denkmäler sieht Eitelberger in der falschen Regierungsform, insbesondere im System der polizeilichen Bevormundung, das Österreich bis zur Revolution 1848 beherrscht habe.17 Mit Denkmälern werde das Andenken an jene befestigt, »die sich für die Fami- lie und die Gemeinde, für die Kirche und für den Staat, für das Volk oder für die Dynas- tie hervorragende Verdienste erworben haben.« Laut Eitelberger werde die Denkmals- kunst als Ausdruck des Interesses des Volkes an Staat und Gesellschaft jedoch »getödtet in dem Augenblicke, wo es nicht gestattet ist, diese Interessen auszusprechen und das Volk […] zum Schweigen verurteilt« sei.18 In der Ära Metternich sei selbst die öster- reichische Geschichtsforschung zensuriert und daran gehindert worden, sich mit der eigenen Vergangenheit zu beschäftigen. In diesem staatlichen »Bevormundungssystem«, das auch den Kirchenbau  – ein traditionelles Betätigungsfeld für Bildhauer  – reglemen- tierte, sieht Eitelberger den Grund, dass damals keine bedeutende Kunst in Österreich entstehen konnte. Zusammengefasst lauten die Kernaussagen des ersten Teils von Eitelbergers Vortrag folgendermaßen : Auf Grund des nationalen Charakters der Deutschen gab es nur we- nige für die Bildhauerkunst geeignete Talente. Diese wenigen Talente wurden nur un- zureichend gefördert. Ihnen fehlte es an Anleitung und an anspruchsvollen Aufträgen und schließlich wurde auch das öffentliche Interesse an Denkmälern durch staatliche Bevormundung unterdrückt. Im zweiten Teil seines Vortrags thematisiert Eitelberger den gesellschaftlichen und künstlerischen Umschwung, der sich bereits kurz vor der Revolution von 1848 andeu- tete und  – laut Eitelberger  – in Franz Bauers großer Nischenfigur an der Fassade der Johann-Nepomuk-Kirche in der Praterstraße greifbar wird (Abb.  4). Doch weder das Kunstwerk noch der Bildhauer Franz Bauer (1798–1872), der als akademischer Lehrer durchaus bedeutende Schüler hatte, werden kommentiert. Wichtiger sind wiederum die Rahmenbedingungen, die unter Kaiser Franz Joseph  I. grundlegend erneuert wurden. Der aus Prag kommende Kultusminister Graf Leo von Thun-Hohenstein und sein für 17 Eitelberger, Plastik Wiens (zit. Anm.  1), S.  10. 18 Ebenda, S.  10.
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Rudolf Eitelberger von Edelberg Netzwerker der Kunstwelt
Titel
Rudolf Eitelberger von Edelberg
Untertitel
Netzwerker der Kunstwelt
Autoren
Julia Rüdiger
Eva Kernbauer
Kathrin Pokorny-Nagel
Raphael Rosenberg
Patrick Werkner
Tanja Jenni
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20925-6
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
562
Kategorie
Biographien
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