Seite - 14 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 1

,4 ^ so gebieterischen Hohe Moder eine neue Festung, stärker als ehedem, und Zürich und Bern zum Trotz. I n dem durch die Toggenburgerhändel herbei- geführten sogenannten Zwöl fe r kr lege zwischen den Toggenburgern und ihrem Oberhcrrn, dem Abt von St. Gallen, an welchem nach und nach alle Schwcizerkantone Thcil nahmen, wurde Stadt und Schloß Baden von den Zürcherw und ihren Ver- bündeten eingenommen, und das Schloß gegen die Uebereinkmft geschleifte Seit dieser Zerstörung ist es in Trümmern liegen geblieben. Nach beendigtem Religionskriege kam die Stadt und Grafschaft mit dem zerstörten Schlöffe im Jah- re 1712 an Zürich, Bern und Glarus, und wurde durch 3,andvögtc regiert, die von diesen Kantonen abwechselnd gewählt wurden. Seit dieser Zeit begann das Moos der Jahre die Trümmer des S te ins von Badenzu beklei- den. Nur die St. Nikolauskapelle war verschont ge- blieben, und in demselben wird noch immer Messe gelesen. Aber lange.konnten die Badner ihre De- müthigung nicht verschmerzen. Mit Wchmuth blick- ten sie an die Ruinen des Schlosses hinauf, das ihre Väter im Schweiß lhrcs Angesichts erbaut hat- ten , und das der Stolz und die Schutzwchr ihrer Stadt.war. Krahbcersträuche und Hagebutten wu- chern jetzt in üppigster Fülle um die verödeten Mau- ern, und verdecken sie bemahe ganz. Molche und