Seite - 17 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 1

— 17 — Und siehe! kaum war das Gelübd ausgespro- chen^ so legte sich der wilde Sturm, die Winde hör- ten auf zu brausen, das Meer ward stille, und aus dem schwarzen Gewölk, das sich zertheiltc, trat ein fu nke lnd er S te rn hervor, und schien auf den Grafen freundlich ßerabzulacheln, als wollte er ihm verkünden, wie Maria ihn für sein Gelübde mit dem zürnenden Himmel versöhnt habe. Deß ward der Graf in feiner Seele froh und gelobte ferner, das Kloster, Ms er aufzuführen gedachte, zum Gedächtmß der Gebenedepten und des Ster- nes, den sie ihm in dunkler Nacht erscheinen ließ, Mar ia-Meerstern zu nennen. Glücklich nach langen Kriegen und vielen Ge- fahren endlich im Schooß der Hcimath, auf seinem Schlosse Rapprechtswpler angelangt, eröffnete der Graf seiner cdcln Gattinn Anna, gebornen Gräft'nn von Homberg, welch ein Gclübd' er in Todes- nöthcn gethan, und wie die Mutter,des Erlösers sich seiner erbarmet habe. Und die gottesfürchtige Grä- sinn verwunderte sich über das seltsame Abenteuer, pries alle Heiligen«für die Rettung ihres Gemahls/ ermuntert? ihn. d^s Gelübde zu lösen, und ver- sprach, ihm daz''/bcizustehen init all ihrem Hab und ! Aber der Graf war lang unschlüssig, wo er das Kloster bauen wolle, das er dem Himmel ge- lobet, weil er in seinen Landen keinen schicklichen