Seite - 28 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 1

— 29 jrner.waldumlagerten Höhe, wo den Wanderer der Kirchturm des im Grunde liegenden Dörfchens Roda freundlich begrüßt, und seitwärts sich das Herrliche Thal, die thüringische Schweiz ge- nannt, gleich einem Tempel ausbreitet; wo das ent- zückte. Äuge: des Beschauers, von der Menge der Gegenstände ermüdet, ausruht auf den fernen Wald- gebirgen, und den alten Ritterburgen, die in neb- liger Ferne mit ihren morschen Thürmen und zer- bröckelten Mauern matt herüber sehen, —auf diesen Hohen stand in. längstverschwundener Zeit, noch im Jahre'1288, ein stattliches Schloß, und in einiger Entfernung, davon cm Wirthshaus, wohin die Bür- ger Erfurts, mit Weib und Kind lustwandelten, um sich bcy der Flasche mit. Spiel und Gespräch, nicht selten auch wohl mit einer Prügelep, die Zeit, zu vertreiben. Dieß war das Schloß Dienstberg. Die dar-, in wohnenden Edeln, die von den Stadtern guten Gewinn zogen , zechten, anfangs mit ihnen in trau- licher Eintracht.. Aber Genügsamkeit gehörte nicht zu den'Tügenben der damahligcnRitter. Des Saufcns und Spielens, wobep sich keine Schätze erobern lie- ßen, müde,, beschloßen. die Burgherren, sich aufs Rauben und Plündern zu legen. Sie machten mit dM Erfurter Gästen, den Anfang, und mancher Eh- renmann verschwand, ohne daß man weiter Kunde von ihm bekam.. . -