Seite - 35 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 1

Im Jahre 12^9 rettete sich Bischof Albert, von Rcgcnsburg hierher, der im folgenden Jahre, nachdem cr vierzig Negensburger von dem Geleite der Braut des Königs Konrad im Hinterhalte ge- fangen hatte, und dafür gezüchtigt wurde, den schändlichen Königömord im Einverstandniß mit dem Prälaten von St. Emcran versuchte, wie im ?ln- hange dieses Aufsatzes erzahlt werden soll. Nun verlor das Bisthum stine feste Burg; aber Bischof Heinrich, Mberts Nachfolger, erhielt sie wieder, verpfändete sie hierauf IZ5Z an den rei- chen Ratsßern, Rügetz Reich, und verkaufte sie. endlich an Karl IV. von Böhmen. Vergebens miß- billigte der heilige Vatcr diesen Verkauf; Donau- stau f blieb, so lange Karl IV. lebte, Böhmens Grenzfestung gegen Vaicrn. Unter seinen schwachen Nachfolgern erhielt das Hochstift die Burg wieder, und versetzte selbe im I. i486 an Baicrn, in welchem Jahn sie Herz-og Albrccht auch einnahm. Bernhard von Wei- mar eroberte sie im I . 16I4 und schleifte ihre Mauern. Von diesem berühmten Krieger rühren nun die schönen Ruinen her, die wir heute sehen. Fürst ^aris, der auch die Herrschaft Wörth gekauft hat, erhalt si^ noch vor dem ganzlichen Einstürze, und ihm verdankt man die Verschönerungen, die daran angebracht sind. Er machte diese ehrwürdigen Trüm- mer vergangener Jahrhunderte ersteigbar.