Seite - 38 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 1

rad, der die Braut erwartete, und zu Herzog Otto nach Landshut, und meldeten die erlittene Schmach. Auge l-l licklich saßen die Fürsten auf, kamen mit Heeresmacht, und steckten alles in Brands was dem Bischof gehörte. Albert war gezwungen, um Frieden zu bitten. Der König verzieh, und unter des Königs Schutz lqm der Bischof in die Stadt. Da fand er nun frcylich, daß des Königs Leute im Stifte übel ge- haust hatten. Er sann auf Rache und dachte, wie er den König, der damals in Regensburg war, aus der Welt schaffen könne. Ein Lehcnsmann des Stiftes, Konrad von Hohen fels, erboth sich zur schändlichen That. - . . In der Nacht vom 28. Dezember schlich Ho- henfc ls , nachdem er den Abt von St. Emcran mit in die Beschwörung gezogen hatte, sich in das Kloster Emrran, wo König Konrad wohnte. Er drang in das Schlafgcmach desselben und mordete den Schlafenden im königlichen Bette. Die Kam- merherrcn in des Königs . Nähe wurden thcils ermordet, thcils gefangen fortgeschleppt. Mit hohnlachender Freude wurde einem Haufen bischöf- licher Söldner, die vor dem Thore der Stadt ver- sammelt waren, 'das Zeichen gegeben, daß die schandliche That vollbracht sey. Sie drangen nun in die Stadt, und Albert setzte sich an ihre Spitze. Allein die göttliche Vorsicht hatte gewacht und