Seite - 46 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 1

bürg nicht mehr geheuer; eine blasse junge Fraucw gestalt soll sich dort nächtlich gezeigt haben. Ost wenn im Mondenscheine Die stillen Bächlem geh',,, " . . . Und Lüfte durch die Haine, Durch Laub und Blüchen wch'n, Dann schwebt aus dem Gemäuer Ein Schatten zart und schön, sZu schau'n ist's nicht geheuer) . Auf den bechauten Höl/n. Wolter verschloß die Eröffnung seines Vaters im Innersten seiner Seele, und nie wäre wohl da- von ein Wörtchcn über seine Lippen gegangen, wenn sucht ein höchst bedenklicher Umstand der Sa- che eine andere Gestalt gegeben hätte. Es trat nähmlich der Fall ein, daß Ebbo um Marions Hand warb, die Walter ihm unter dem Vorwande ab- schlug, seine Schwester scy von dem sterbenden Va- tcr dem Kloster verlobt worden. Allein der feurige' Ebbo widersprach diesem Gelübde und schwur, daß ^ Maria sein Weib werden müsse. Vergebens waren' alle Vorstellungen Walchers, dessen Betragen bep- den Liebenden unerklärlich war. Ebbo glaubte end- lich, daß Walcher mit Mariens Besih andere Ab- sichten erreichen wollte, und forderte ihn zum Zwepkampfe heraus. Walther konnte sich der Herausforderung nicht entziehen und stellte sich zur bestimmten Stunde an