Seite - 57 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 1

' (Im baivrischcn Mainkseise,) In den bebüschten Rittersaal Kommt mit dcm Raub der Weih gestogm, Der Ahorn streckt hinab ins Thal , Die Arme aus dem Fenstcrbogen.(Schreiber). Auf einem .hohen, steilen Berge über dem freundlichen Würzburgischen Stadtchen Freudcn- berg am linken Ufer des Mains, liegen die Rui- nen der Freudenburg. Sie sind von dichtem Ge- hölze umgeben, und die Eingänge so buschig und verwachsen, daß es schwer ist, dahin einzudringen. Die hohen, von dunkelm Laub und Schlingkraut überzogenen Bogen und Gcwölbc betritt der einsa- me Wanderer nur mit Schauer und unheimlichen Gefühlen. Ucber rollenden Schutt und durch Distel und Nessel muß er den Steinhaufen dieses ganz verfallenen Schlosses durchklettern, wo die überHand genommene Wildniß um jeden Grundstein, jede Mauerblindc ihre Flechten und Moose gewunden. Der Schatten der umliegenden finstcrn Waldung mehrt das Schauerliche des Orts, wo das todte Schweigen nur durch den dumpfen Ruf der Krö- ten aus den verschütteten Gräben unterbrochen wird. Dagegen aber ist die Aussicht von dieser Höhe in das schöne, segcnreiche Mmuth^l hinunter, und