Seite - 74 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 1
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Sie pocht, so wie Gespenster,
Mit matten Händen an,
Bis endlich wird ein Fenster
Behutsam aufgcthan.
Der Ritter war's. Der fragte:
«Wer stört hier meine Ruh'
In finstrer Nacht?" und machte
Das Fenster wieder zu. —-,
Allein Richmodis pochte;
Von neuem mehr und mehr;
Die kalte Nachtluft mochte -
Sie drücken gar zu sehr. ,
Der Ritter kehret wieder. —
»Könnt Ihr in Nacht und Graus,
»Mein Ehherr und Gebiether,
»Mich schließen vor das Haus?
.^O traget doch Erbarmen,
"Viellieber Hanswirch mein!
»Gönnt der erstandenen Armen
»Eu'r kleinstes Kämmerlein."
So sagt die Frau. Der Ritter
Erschrickt ob dieser Mähr',
Und spricht dkrch's Fenstsrgitter:
„Mein Lieb kehrt nimmermehr!
"Ist's gleich auch ihre Stimme,
»Ist's doch nur ein Gesicht'«. —
Zu wehren Gottes Grimme
Er Qs xi-okun^ls spricht.
Allein Nichmodis weinet
Hüllt sich in's Todeskleid,
Ruinen
oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 1
- Titel
- Ruinen
- Untertitel
- oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen
- Band
- 1
- Autor
- Gerhard Dützele von Coeckelberghe
- Verlag
- Lechner, Univ.-Buchhändler
- Ort
- Wien
- Datum
- 1834
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 8.82 x 14.39 cm
- Seiten
- 202
- Schlagwörter
- Sagen, Legenden, Märchen
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918