Seite - 78 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 1

"- 72 — Grei fen sie in zwischen den Wolken hervor. ?lus Anem Kranze von Tannen, Eichen, Hainbuchen und Rüstern erheben sich die dunkeln Mauern und Thürme, und eine für den Felsengrund üppige Ve>^ get.ation bedeckt die umherliegenden Trmnmer. Viel^ fache Väumchen, zum Theil schon wieder abgestor- ben, haben ihre Wurzeln in das zerrissene Gemäu- er geschlagen; aus den Fensterbogcn blickt der Ahorn herab, und an den Wandgcsimsen grünt freundli- ches Gesträuch« Dicht am Fuße dcrBm-gsiachc haben uralte und neuere Bergstürze schwindelnde Abgrün- de, erzeugt, aus deren Wänden hm und wieder das Gerippe des Urgebirgs hervorstarrt, spärlich nur -durch verkümmertes Strauchwerk verhüllt. Auf dem Rücken des Mittelgebirges, von dem sich der unge- Hnzre Fels, auf welchem die Burg stehet, emporhebt, sieht ^nan die Kirche der Heiligen Cosmas und Damian, die Bischof Gerhard von Tridentam 28. Julius 12I0 einweihte. Grei fen stein gab ehedem einer Linie der Grafen von Eppan und Ul ten 'Wohnsitz und Nahmen. Diese furchtbaren Zwingherren, aus dem ^redlen Mannsstamme der Wel fen, waren am linken Ufer der Etsch bepnahe allein Herren. Durch die Bischöfe von Trient, aus dem Hauptorto ihres Gaues, Botzen, vertrieben, setzten sie sich auf Hohen-Eppan, Grcifmstein gegenüber, umge- hen von ihren und ihrer Dienstmannen sturmfcstcn