Seite - 89 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 1

^ «3 Hugo von Au und Klothilde von Helfensicin. .(Vom Herausgeber). 5 Ritter B loß von Helfenstein hatte sei- ne Tochter, die schöne K lo lh i ' l de , dem Kloster verlobt. So lange das holde Madchen den st chen Hugo v^on Au, dessen Burg in der Nähe ihres Vaterschlosses lag, nicht gesehen hattte, sehte es dem Gelübde des Vaters keinen Widerstand ent- gegen; anders verhielt es sich aber, als ihr Hugo seine Liebe gestanden hatte. Herr B loß , der diese aufkeimende Liebe bald gewahrte, ließ den Jüngling etwas unritterlich aus der Burg, und seine Toch- ter etwas unvatcrlich in den Kerker werfen. Hugo halte geschworen, sich für die erlittene Schmach zu rächen; da aber die Feste Hclfenstein wohl bewacht war, so lauerte er in den nahen Ge- büschen auf eine Gelegenheit, seinen Feind zu tref- fen oder Kunde von der Geliebten zu erhalten. Eines Morgens lag er spähend am Fuße eines mit Dickicht umwachsenen, alten Gemäuers/ in einer wenig be- lretencn Gegend vorder Burg, als cme klagende Weiberstimme ihn aufmerksam machte. Es waren Klo th i ldens sanfte Töne und er befand sich dem Eifenfenster ihres Gefängnisses. Und schnell, wo geklüftet und niedrigste Wand, Erschwingt er die Höhe mit starker Hand, Und stößt auf ein eisernes Gitter, Und rüttelt und löst es mit Ricseumacht,