Seite - 92 - in Ruinen - oder Taschenbuch zur Geschichte verfallener Ritterburgen und Schlösser nebst ihren Sagen, Legenden und Mährchen, Band 1

— 92 — Nach einiger Zeit fand sich ein alter Burg- mann Hugos bepm Ritter Bloß ein, der dem besorgten Vater Kunde von scincm Kinde zu brin- gen vorgab. Nach der Aussage dieses Alten, habe K lo th i l de , die sich standhaft weigere, ihrem Entführer ohne des Vaters Zustimmung ihre. Hand zureichen, endlich Hugo's Zorn gereizt, und schmachte nun in dessen Burg tm Kerker. Ritter Hugo habe nächster Tage ^inen Ritt vwr; wenn sich also Herr Bloß mit einigen vertrauten Knech- ten einfinden wolle, so werde ihm eine Seitenpfor- te der Neste geöffnet werden. Herr Bloß ging um so leichter in die Falle, weil der Alte sich erboth, mit seinem Kopfe für das Gelingen des Vorhabens einzustehen. Wie staunte Bloß aber, als er, nachdem er richtig durch ein Hinterpförtlein in die stille Burg war eingelassen worden, im hohen Bnrgsaale eine glanzende Nit- terversammlung fand, die, aus Freundschaft zu Hugo, den staunenden und als werthen Gast em- pfangenen. Bloß mit Bitten und Vorstellun- gen bestürmte. Als sich hiermit auch noch Klo- thi ldens Thränen vereinigten, so ließ sich end- . lich des Ritters Starrsinn zur Versöhnung er- weichen. Da nahm dieser das endliche Wort: lnßct die Seele gewaltig mir sott,